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Arzneimittel und Therapie
Auch mit Pflaster keine Abstinenz
Nicotin-Pflaster helfen Schwangeren nicht beim Rauchstopp
Ein häufig eingesetztes Mittel, um dem blauen Dunst zu entsagen, sind Nicotin-Pflaster. Ersetzen sie in der Schwangerschaft tatsächlich die Zigarette, wird das Ungeborene zwar dem Nervengift Nicotin ausgesetzt, die unzähligen anderen Giftstoffe des Tabakrauchs bleiben ihm jedoch erspart. So die Theorie. Dass das in der Praxis leider so nicht funktioniert, haben französische Forscher jetzt herausgefunden. Für ihre Studie untersuchten sie rund 400 werdende Mütter, die zu Studienbeginn in der 12. bis 20. Schwangerschaftswoche waren und mit dem Rauchen aufhören wollten. Die Frauen erhielten entweder Nicotin-Pflaster oder optisch gleiche Placebo-Pflaster, außerdem wurden sie entsprechend beraten. Die Forscher ermittelten die Rückfallquote durch regelmäßige Befragungen. Zusätzlich wurde der Kohlenmonoxid-Gehalt in der Atemluft der Teilnehmerinnen bestimmt. Dieser Wert gibt Aufschluss darüber, ob jemand geraucht hat.
Von den Frauen, die die Nicotin-Pflaster genutzt hatten, schafften es nur elf (5,5%), mindestens bis zur Entbindung nicht mehr zu rauchen, und damit nur eine mehr als in der Placebo-Gruppe. Dort waren es zehn (5,1%). Auch hinsichtlich des Geburtsgewichts der Babys zeigte sich kein Vorteil durch die Nicotin-Pflaster gegenüber Placebo. Es lag bei beiden Gruppen unter dem Durchschnitt. Dagegen war bei jenen Frauen, die Nicotin-Pflaster genutzt hatten, der Blutdruck im Vergleich zur Placebo-Gruppe erhöht.
Die Ergebnisse decken sich mit denen eines Cochranes-Reviews aus dem Jahre 2012, der ebenfalls den Nutzen einer Nicotinersatz-Therapie als nicht belegt sieht. Daher bleibe, so die Forscher, eine Beratung die Methode der Wahl, um Schwangere zu unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Quelle: Berlin I et al. BMJ 2014; 348: g1622.
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