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Kinder im Fokus
12. Pharmaweekend in Greifswald
In seinem Festvortrag ging Dr. Sebastian Schmidt, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Greifswald, auf die Entwicklungsstadien vom Frühgeborenen bis zum Jugendlichen ein und erläuterte mögliche Probleme und häufige Arzneimitteltherapien in der jeweiligen Altersspanne. Auch auf weitere Besonderheiten in der Pädiatrie, etwa dass Arzneimittel oft nicht für Kinder zugelassen sind, machte Schmidt aufmerksam.
Dr. Karen Saljé, Institut für Pharmakologie der Universitätsmedizin Greifswald, berichtete über die allgemeinen Grundsätze der Arzneimitteltherapie im Kindesalter. Altersabhängige Veränderungen etwa hinsichtlich des Gesamtkörperwassers oder der Leber- und Nierenfunktion wirken sich auf die Pharmakokinetik vieler Arzneistoffe aus. Dies muss in der Arzneimitteltherapie berücksichtigt werden.
Die Entwicklung pädiatrischer Arzneiformen – insbesondere unter biopharmazeutischen Gesichtspunkten – sowie die Themen Diabetes mellitus Typ 1 bei Kindern und pädiatrische Inhalativa standen ebenfalls auf der Tagesordnung.
Prof. Dr. Thilo Bertsche, Klinische Pharmazie an der Universität Leipzig, referierte über die Arzneimittelsicherheit in der Pädiatrie. Er wies darauf hin, wie wichtig die Dokumentation ist, z.B. wenn man als Apotheker im Krankenhaus an einer Visite teilnimmt, denn: „Was nicht dokumentiert ist, ist nicht gemacht.“ Zudem schärfte er den Studierenden ein, in der öffentlichen Apotheke die Patienten bei der Abgabe eines Arzneimittels zu beraten. Gleichwohl solle man sich nicht frustrieren lassen, wenn ein Patient mal keine Beratung will.
Erbkrankheiten: Früherkennung und Betreuung der Patienten
Den Ablauf des Neugeborenen-Screenings zur Früherkennung von angeborenen Stoffwechseldefekten und hormonellen Störungen erläuterte Dr. Theresa Winter, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald. Insgesamt 14 Erkrankungen werden bundesweit gescreent – nur in Mecklenburg-Vorpommern wird zusätzlich auf Mukoviszidose getestet. Welche Auswirkungen diese Erkrankung hat, konnten die Teilnehmer in einem Workshop aus erster Hand erfahren: Eine Mutter, deren Tochter an Mukoviszidose leidet, berichtete anschaulich über ihren Alltag. Darüber hinaus machte sie deutlich, welche Unterstützung sie sich von „ihrer“ Apotheke wünscht – eine eindrucksvolle Schilderung, die die Beratung in der Apotheke von einer gänzlich anderen Perspektive zeigte.
Umgang mit Kindern
In einem weiteren Workshop wurde der Umgang mit Kindern als Patienten in der Beratung trainiert. Dabei gilt es, eine Balance im Gespräch zwischen Eltern und Kind zu finden. In kleinen Gruppen wurden je eine Beratungsszene zu einem cortisonhaltigen Asthmaspray und einem Antibiotikum erarbeitet und vorgespielt. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, wie die Hinweise vermittelt wurden und dass die Kinder ins Gespräch einbezogen wurden. Zudem konnten sich die Teilnehmer über die Teddybärklinik und die Arbeit von Clowns auf der Kinderstation informieren.
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