Prisma

Antibiotische Fettsäure

Sterilisiert Katheter besser als Vancomycin

cae | Eine „neue“ freie Fettsäure weist eine vergleichbare antimikrobielle Aktivität gegen Staphylokokken auf wie Taurolidin und Vancomycin und könnte als Wirkstoff einer neuen Blocklösung auf den Markt kommen.

Katheter und Portsysteme sind eine potenzielle Eintrittspforte für pathogene Bakterien in den Körper. Wenn sie nicht in Betrieb sind, werden sie mit einer antimikrobiellen Lösung gefüllt, die sie steril halten und von der Umgebung abschließen („blockieren“) soll. Als innovative Blocklösung wurde nun die Öl-in-Wasser-Emulsion einer neuen (engl. „novel“) freien Fettsäure (ML8-X10) in den USA erfolgreich in vitro getestet. Die chemische Struktur der Fettsäure haben die Autoren allerdings nicht preisgegeben.

Die Tests erfolgten an Venenkathetern, die mit den Bakterien Staphylococcus epidermidis bzw. S. aureus kontaminiert waren. 24 Stunden später wurden die Katheter mit ML8-X10 oder mit gängigen Blocklösungen, die die antimikrobiellen Wirkstoffe Taurolidin bzw. Vancomycin enthalten, gefüllt. Nach weiteren 8, 24 und 72 Stunden wurden die noch vorhandenen Streptokokken gezählt. Ergebnis: Gegen beide Streptokokken wirkte Taurolidin am schnellsten, Vancomycin am langsamsten, während ML8-X10 im Mittelfeld lag. Nach 72 Stunden waren weder bei ML8-X10 noch bei den Vergleichspräparaten Streptokokken nachweisbar.

Angesichts der um sich greifenden Antibiotikaresistenz pathogener Bakterien dürfte eine neue antimikrobielle Zubereitung gute Marktchancen haben, wenn sie die Hürden des Zulassungsverfahrens genommen hat. 

Quelle: Luther MK, et al. Comparison of ML8-X10 (a prototype oil-in-water micro-emulsion based on a novel free fatty acid), taurolidine/citrate/heparin and vancomycin/heparin antimicrobial lock solutions in the eradication of biofilm-producing staphylococci from central venous catheters. J Antimicrob Chemother, Epub 04.08.2014

 

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