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DAZ aktuell
Ethik-Kodex und Ausbildungs-Richtlinie
Kongress des Internationalen Apothekerverbands im thailändischen Bangkok zu Ende gegangen
Der „Code of Ethics for Pharmacists“ beschreibt die Mindestverpflichtungen, die die Kodizes beinhalten sollten. „Wir wollen hiermit die Verpflichtungen, die die Grundlage für die Rolle und die Verantwortlichkeiten der Apotheker bilden, festzurren“, erklärte der FIP-Ausschussvorsitzende Andy Gray. „Hieraus können die nationalen Verbände und diejenigen, die für die Regulierung der Praxis der Apotheker zuständig sind, dann ihre individuellen Ethik-Kodizes ableiten. Apotheker sollen hierüber Orientierung finden, für ihre Beziehungen mit Patienten und mit anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe sowie zur Gesellschaft im Allgemeinen.“ Die Initiative basiert auf der wachsenden Besorgnis über die mögliche Erosion der Autonomie des Apothekerberufs, über den Druck auf die Arbeitsplätze, finanzielle Belastungen und äußere Einflüsse. Außerdem seien Apotheker zunehmend an Aktivitäten beteiligt, in denen moralische Entscheidungen gefällt werden müssen. „Apotheker sind immer mehr gefordert, schwierige Entscheidungen zu treffen, bei denen sie ihre Verpflichtungen gegenüber den Patienten und ihren Arbeitgebern gegeneinander abwägen müssen“, meint Gray. „Es muss den Apothekern erlaubt werden, weiterhin unabhängige Urteile zum Besten ihrer Patienten zu fällen.“
Orientierung für Apothekerausbildung
Des Weiteren wurde die zweite Auflage der Qualitätssicherungs-Richtlinie für die Apothekerausbildung veröffentlicht. Die erste Fassung wurde 2008 veröffentlicht und beschrieb die Struktur, den Prozess und die Ergebnisse der Ausbildung. Das Dokument hat keine Rechtskraft, soll aber als Orientierung für die Mitgliedsorganisationen und die Ausbildungsinstitutionen dienen. Als neue Säulen der pharmazeutischen Ausbildung wurden nun die Kapitel „Kontext“ und „Auswirkungen“ aufgenommen. Die neue Fassung enthält für alle fünf Kapitel Qualitätsindikatoren, mit denen die Umsetzung durch externe Evaluationen geprüft werden kann. Mit den beiden neuen Aspekten will die FIP den gesellschaftlichen Rahmen der pharmazeutischen Tätigkeit stärker betonen. Der FIP-Ausschussvorsitzende Mike Rouse erklärte dazu, wenn der Kontext nicht berücksichtigt werde, könne dies die Umsetzung aller anderen Aspekte beeinträchtigen. Außerdem seien die „Auswirkungen“ letztlich der Nachweis für die Qualität der Apothekerausbildung. Viele Qualitätsindikatoren sind allerdings sehr allgemein formuliert und viele Aspekte in Deutschland seit jeher selbstverständlich.
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