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Novartis verkauft Grippeimpfstoffe an CSL

Übernahme macht das australische Unternehmen zur weltweiten Nummer zwei

BERLIN (ks) | Im Impfstoffmarkt schreitet die Konzentration voran. Nachdem Novartis diesen Geschäftsbereich mit Ausnahme der Grippeimpfstoffe bereits an GlaxoSmithKline (GSK) abgegeben hat, wurde nun auch ein Käufer für das verbleibende Teilgeschäft gefunden. Das australische Pharmaunternehmen CSL wird die Grippeimpfstoffe für 275 Millionen US-Dollar (217 Mio. Euro) übernehmen.

In Deutschland vertreibt CSL über seine Impfstofftochter bioCSL bereits den Influenza-Impfstoff Afluria®. Seitdem die Krankenkassen in Deutschland weitgehend dazu übergegangen sind, Grippeimpfstoffe auszuschreiben, ist der Markt hierzulande eng geworden. So ist auch bioCSL derzeit nur in Sachsen und Thüringen Vertragspartner der Kassen. Ein Grund könnte sein, dass der Impfstoff erst für Kinder ab fünf Jahren zugelassen ist. Die meisten Kassen suchen Rabattpartner, deren Impfstoff schon früher eingesetzt werden kann. Mit dem Zukauf von Novartis könnte sich der Markt für bioCSL in Deutschland wieder vergrößern. Allerdings hatte sich Novartis in letzter Zeit bei Ausschreibungen zurückgehalten.

Wie CSL vermeldet, werde man mit der Übernahme der Novartis-Vakzine die weltweite Nummer zwei im Geschäft mit den Grippeimpfstoffen sein.

Der Verkauf muss nun noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Mit einem Abschluss der Transaktion sei in der zweiten Jahreshälfte 2015 zu rechnen.

Mit dem Verkauf der Grippeimpfstoff-Sparte schließt Novartis seine Neuausrichtung ab und konzentriert sich künftig auf die Bereiche Pharma, Augenheilmittel und Generika. Davon verspricht sich das Management höhere Zuwachsraten beim Umsatz, operativen Kernergebnis und der entsprechenden Marge.

Das übrige Impfstoff-Geschäft wurde im Rahmen einer mehrteiligen Transaktion schon im April dieses Jahres an GSK veräußert – im Gegenzug bekommt Novartis die Krebsmittelsparte der Briten. Die Abspaltung des Geschäfts mit den Grippeimpfstoffen dürfte damit zu tun haben, dass GSK mit der Komplettübernahme von Novartis Vaccines eine zu starke Position bekommen hätte, die die Kartellbehörden vermutlich nicht mehr hätten durchgehen lassen. 

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