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Prisma
Hundetumor ist 11.000 Jahre alt
Genom der Zellen total verändert
Das Sticker-Sarkom wird durch einzelne Krebszellen von Hund zu Hund sexuell sowie durch Lecken und Schnüffeln übertragen und wird deshalb auch „übertragbarer venerischer Hundetumor“ (CTVT) genannt. Eine genetische Analyse der CTVT-Zellen ergab nun, dass das Genom knapp zwei Millionen Mutationen aufweist, während die malignen Tumoren des Menschen meistens nur 1000 bis 5000 Mutationen zählen. Die 1,9 Millionen Mutationen betreffen etwa 10.000 Gene, d.h. etwa die Hälfte aller Gene einer Hundezelle; zudem fehlen den CTVT-Zellen 646 Gene, die der gesunde Hund besitzt. Dass eine dermaßen veränderte Zelle überhaupt noch lebensfähig ist, hat die Genetiker sehr erstaunt.
Das Alter des Sticker-Sarkoms wurde aufgrund des Genoms der Krebszellen im Vergleich mit den unveränderten Zellen rekonstruiert, also nicht anhand von fossilen Zellen datiert. Weiterhin postulieren die Genetiker, dass das Sticker-Sarkom zuerst bei subarktischen nordamerikanischen Hunderassen wie Husky und Malamut vorkam. Erst vor 500 Jahren – nach der Entdeckung Amerikas – hat es sich dann weltweit ausgebreitet.
Außer dem Sticker-Sarkom ist nur noch eine Krebsart, die durch Infektion mit Krebszellen übertragen wird, bekannt: der Gesichtstumor des Beutelteufels in Tasmanien (DFTD). Doch spielen Infektionen in der Onkologie durchaus eine Rolle, so beim Menschen die sexuell übertragbare Papillomaviren (HPV), die Vorstufen des Zervixkarzinoms hervorrufen können.
Quelle: Murchison EP, et al. Transmissable Dog Cancer Genome Reveals the Origin and History of an Ancient Cell Lineage. Science 2014;343 (6169):437–440.
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