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- DAZ 50/2014
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Arzneimittel und Therapie
Effektive Konjugat-Vakzine
Rate invasiver Pneumokokken-Infektionen in Südafrika sinkt erheblich
Kinder in Afrika sind in besonderem Maße dem Risiko einer Pneumokokken-Infektion ausgesetzt. Es unterscheiden sich die prävalenten Serotypen des Erregers von denen anderer Länder, sodass mit einer geringeren Effektivität einer Immunisierung gerechnet werden muss. Zusätzlich wirkt sich die hohe Rate an HIV-Infektionen negativ auf die Wirksamkeit einer Pneumokokken-Konjugat-Vakzine (PKV) aus [1]. 2009 bezog Südafrika als erster afrikanischer Staat die PKV in die Routineimmunisierung von Kindern mit ein. Die Effektivität dieser Grundimmunisierung, die 2012 bereits 80% der Kinder bis zwölf Monate einschloss, wurde nun evaluiert [2]. Diese Beobachtungsstudie ermittelte die Veränderung der Inzidenz invasiver Pneumokokken-Infektionen vor der nationalen Immunisierungsoffensive (von 2005 bis 2008) sowie danach (2011 bis 2012). Insgesamt 35.192 Erkrankungen wurden in diesem Zeitraum registriert, wobei die Gesamtrate, ermittelt in 100.000 Personenjahren, von anfänglich 9,4 vor Vakzinierungsbeginn, auf 5,7 Fälle im Jahr 2012 sank. Auch HIV-infizierte Kinder zeigten ähnlich abnehmende Tendenzen beim PKV-7-Serotyp wie nicht infizierte Kinder, und auch bei Personen zwischen 25 und 40 Jahren reduzierte sich die Fallrate von 3,7 auf 1,6 Fälle pro 100.000 Patientenjahre. Da ältere Personen nicht geimpft wurden, lässt sich der Effekt nur mit der durch die Immunisierung mit Pneumokokken-Konjugat-Vakzinen verbundenen reduzierten Zahl an Neuerkrankungen in der Gesamtbevölkerung (Herdenimmunität) erklären.
Quellen
[1] Cohen C et al. Effectiveness of 7-valent pneumococcal conjugate vaccine against invasive pneumococcal disease HIV-infected and -uninfected children in South Africa. Clin Infect Dis 2014;59:808-818
[2] von Gottberg A et al. Effects of Vaccination on Invasive Pneumococcal Disease in South Africa. N Engl J Med 2014;371(20):1889-1899
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