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Wirtschaft
Kritische Lage in Austria
Jede dritte österreichische Apotheke schreibt rote Zahlen
Das Geschäftsjahr 2014 war für die Apotheken in Österreich durch die Einführung zahlreicher innovativer, aber hochpreisiger Arzneimittel geprägt: Der Umsatz erhöhte sich dadurch um real 4,7 Prozent auf 2,481 Mrd. Euro. In den Jahren davor war der Kassenumsatz mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln hingegen wegen des steigenden Generika-Anteils kontinuierlich gesunken. Der Rohertrag, der sich bei höheren Arzneimittelpreisen systematisch verringert, konnte mit dem Umsatz nicht Schritt halten und verzeichnete lediglich ein leichtes Plus von real 0,5 Prozent.
„Unsere Apotheken treten seit Jahren auf der Stelle. Mit dem, was 2014 ertragsmäßig übrig bleibt, müssen anstehende Investitionen getätigt werden“, erläutert Dr. Christian Müller-Uri, Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes in einer Mitteilung. Die Kassenspanne sei seit geraumer Zeit rückläufig und mache es immer schwieriger, die Apothekenbetriebe zu finanzieren. Im Geschäftsjahr 2014 sank sie auf den historischen Tiefststand von 16,36 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 10 Prozent seit 2010.
Aufgrund der angespannten Ertragssituation ist mittlerweile jede dritte der rund 1360 Apotheken in Österreich ins Minus gerutscht. Laut einer Studie der KMU Forschung Austria weisen 29 Prozent aller Betriebe eine negative Umsatzrentabilität auf. Eine Detailanalyse zeigt, dass viele Verlustbetriebe immer tiefer in die roten Zahlen abdriften. Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Eigenkapitalquote der Apotheken seit Jahren rückläufig ist und mittlerweile bei dramatischen 2,4 Prozent steht. Seit 1995 hätten die Apotheken mit insgesamt 1,84 Mrd. Euro zur Sanierung der Krankenkassen beigetragen. Nun gerieten sie selbst immer stärker unter Druck. Müller-Uri: „Weitere Belastungen sind nicht mehr zu verkraften. Wir brauchen die finanziellen Mittel nun im eigenen Berufsstand.“ |
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