Wirtschaft

Mylan wehrt sich

Teva-Angebot mit harschen Worten abgelehnt

POTTERS BAR/BERLIN (dpa-AFX/AZ) | Der Pharmakonzern Mylan setzt sich mit deutlichen Worten gegen eine feindliche Übernahme durch den Konkurrenten Teva zur Wehr. Mylan-Verwaltungsratschef Robert Coury geht das israelische Unternehmen hart an, hält sich bei einem deutlich höheren Angebot aber ein Hintertürchen offen: Mylan werde frühestens ab 100 US-Dollar pro Aktie überhaupt daran denken, in Verkaufsverhandlungen einzutreten.

Teva hatte in der vergangenen Woche umgerechnet rund 82 Dollar geboten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtete, will Teva sich direkt an wichtige Mylan-Aktionäre wenden, um das Unternehmen auch gegen den Willen der Konzernspitze zu schlucken. Coury hält Teva aber nicht für einen guten Partner, unter anderem weil das Unternehmen seine Strategie ständig ändere.

„Sie behaupten, die ‚Generika-Industrie neu zu definieren‘, aber welches Vertrauen können wir haben, dass Sie überhaupt irgendeine klare Vorstellung von dieser Industrie haben“, fragt Coury in einem vergangene Woche veröffentlichten offenen Brief. Er kritisiert außerdem den Ton und das Auftreten des Ratiopharm-Mutterkonzerns. Dies sei „ein direktes Resultat eines Verwaltungsrats, der sich weigert, sich zu verändern, dem globale Pharma-Erfahrung fehlt und der ständig ins laufende Geschäft des Unternehmens hereinpfuscht“, schreibt Coury weiter. Abgesehen davon ergebe ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen strategisch wenig Sinn, und die kartellrechtlichen Hürden wären ein hohes Risiko für einen solchen Deal.

Unterdessen versucht Mylan seinerseits, den Konkurrenten Perrigo zu kaufen. Am Donnerstag wurde bekannt, dass Mylan sein Angebot nachgebessert hat und nun 75 Dollar in bar und 2,3 eigene Aktien pro Mylan-Anteilsschein bietet. Zusammen dürften die Unternehmen wohl zu groß für einen Kauf durch Teva sein. |

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