Wirtschaft

Kein Inko-Vertrag mehr

Saarland: Apothekerverband lehnt AOK-Konditionen ab

BERLIN (jz) | Der Saarländische Apothekerverein hat die neuen Konditionen der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland zur Versorgung mit aufsaugenden Inkontinenzhilfsmitteln abgelehnt: Apotheken des Bundeslandes sind damit ab dem 1. Juli nicht mehr berechtigt, Versicherte der Kasse zu beliefern, sofern sie nicht auf eigene Faust dem Vertrag beitreten.

„Der seitens der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland vorgelegte Vertragstext ist ein Knebelvertrag“, kritisiert der stellvertretende Vorsitzende des Apothekerverbands, Michael Pohl. Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland hatte die bestehenden Verträge mit den saarländischen Apotheken fristgerecht zu Ende Juni gekündigt. Aus Sicht des Verbands handelte es sich dabei um Bedingungen, die für beide Seiten wirtschaftlich vertretbar waren. Der anschließend vorgelegte neue Vertragstext der Kasse, der für alle Leistungserbringer gelten soll, sei jedoch nicht hinnehmbar. Er enthält aus Sicht des Verbands „völlig inakzeptable Konditionen“, die eine qualitativ hochwertige Versorgung nicht mehr gewährleisten würden. Die Kasse sei nicht bereit gewesen, auch nur ein Komma am Text zu ändern, so der Geschäftsführer des Apothekerverbands, Carsten Wohlfeil. Auch das Angebot der Apotheker, den bereits mit der Knappschaft bestehenden Vertrag zu übernehmen, habe die Kasse kategorisch ausgeschlagen.

Die neuen Bedingungen der Kasse würden außerdem dazu führen, dass AOK-Versicherte künftig mit erheblichen Auf- und Mehrzahlungen konfrontiert wären, kritisiert Pohl weiter. „Damit verabschiedet sich auch die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland de facto vom im ­Sozialgesetzbuch niedergelegten Sachleistungsprinzip.“

Den individuellen Beitritt zum Inkontinenzvertrag der AOK, der für jede saarländische Apotheke möglich ist, empfiehlt der Apothekerverband seinen Mitgliedern nicht. |

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