Gesundheitspolitik

AVWL und ARZ Haan: Kompromiss in Sicht

BERLIN (lk) | Beim Streit über den Ausstieg des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) aus dem Aktionärskreis beim Apotheken­rechenzentrum ARZ Haan gibt es nun offenbar die Chance auf eine außergerichtliche Einigung.

Der AVWL hat für den 5. September zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Einziges Thema: Der ausgehandelte Kompromissvorschlag über den Rückkaufspreis der ARZ Haan-­Aktie. Da an diesem Tag das neue AVWL-Apothekerhaus in Münster eingeweiht wird, soll zugleich über das neue Angebot für den Rückkauf der vom AVWL gehaltenen ARZ Haan-Aktien durch das Apothekenrechenzentrum beraten und beschlossen werden. Damit wäre der jahrelange Streit um den Ausstieg des AVWL aus dem Aktionärskreis von ARZ Haan beigelegt. Über die Höhe des Kompromiss-Angebots wurde nichts bekannt. Weder ARZ Haan noch der AVWL wollten dazu eine Stellungnahme abgeben.

Letzte Details der Vereinbarung sind offenbar noch nicht unterschriftsreif. Das ARZ Haan hatte zuletzt maximal 29,50 Euro ge­boten. Der AVWL hatte immer auf den im Jahr 2010 erreichten Aktienhöchstwert von 36 Euro verwiesen und einen deutlich ­höheren Preis verlangt. Wahrscheinlich wird der Preis daher klar über 30 Euro je Aktie liegen.

Klage und außergerichtliche Lösungsbemühungen

Vor einem Jahr war es auf der ARZ Haan Hauptversammlung zu einem offenen Streit gekommen. Der AVWL hatte danach Widerspruch gegen die Beschlussfassung über die Höhe der Abfindung eingelegt und eine Klage eingereicht. Hinter verschlossenen ­Türen wurde inzwischen weiter um eine außergerichtliche Lösung gerungen. Der Aktien-Rückkauf durch das ARZ Haan wird dem AVWL einen Betrag von über 13 Millionen Euro in die Kasse spülen.

Der AVWL will aus dem ARZ Haan Aktionärskreis ausscheiden, weil er nach eigener Einschätzung ­keinen Einfluss mehr auf die Geschäftspolitik des Apothekenrechenzentrums ausüben kann. ­Neben dem AVWL halten dort der Apothekerverband Nordrhein und die apoBank wesentliche ­Aktienpakete. |

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