Wertschätzung durch angemessene Vergütung

Als Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie und mittelständischer Unternehmer wünsche ich mir vor allem, dass die politischen Markteingriffe auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werden und unsere Branche wieder faire Wettbewerbsbedingungen erhält. Denn nur so können wir die Versorgungssicherheit am Standort Deutschland erhalten und ausbauen. Keine Frage, dass wir Unternehmer zum Standort stehen: Wir stellen hierzulande jährlich Erzeugnisse im Wert von 29 Mrd. Euro her, 13 Prozent des Umsatzes gehen in Forschung und Entwicklung. Und nicht zuletzt sind in diesem Land mehr als 110.000 Menschen direkt oder indirekt in der Pharmaindustrie beschäftigt. Wir arbeiten langfristig und schaffen gesellschaftlich relevante Werte. Dies muss endlich ausreichend wertgeschätzt und damit auch angemessen bezahlt bzw. erstattet werden. Ganz oben auf meinem Wunschzettel steht das Ende des Preismoratoriums, zumindest aber ein Inflationsausgleich. Besonders wichtig sind mir auch die Einführung einer Karenzzeit bei Rabattverträgen, eine angemessene Preisbildung für Verbesserung auf Basis bewährter Wirkstoffe sowie Korrekturen des AMNOG-Prozesses. Wir müssen verhindern, dass direkt nach Patentablauf ausgeschriebene Rabattverträge die Entstehung generischen Wettbewerbs verhindern. Eine mindestens 18-monatige Karenzzeit lässt Wettbewerb entstehen und sichert so auch Versorgungssicherheit. Außerdem müssen Innovationen auf Basis bewährter Wirkstoffe als Arzneimittel mit Zusatznutzen anerkannt und vor Substitution geschützt werden. Neben der problematischen Einbindung des GKV-Spitzenverbandes in alle Verfahrensschritte muss die Festlegung der Vergütung im AMNOG so verändert werden, dass auch Arzneimittel, die in von generischen Therapien dominierten Anwendungsgebieten Fortschritte darstellen, eine wirtschaftliche Grundlage behalten.

Bei diesen und anderen Wünschen setze ich auf den ressortübergreifenden Pharmadialog, den wir in diesem Jahr fortführen werden. |