Verleihung des UniDAZ-Wissenschaftspreises 

Die Diplomarbeit verfasste die Autorin am Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Neubert.

In ihrer Arbeit beschäftigte sich Ilchmann mit den Unterschieden in der Zusammensetzung von Flavonoiden aus den Arten Moringa stenopetala (aus Äthiopien) und Moringa oleifera (aus Indien und Ruanda). Im Süden Äthiopiens sind die Blätter des Moringa-Baumes ein wichtiges Nahrungsmittel. Die enthaltenen Flavonoide spielen als Radikalfänger auch in der Medizin eine immer größere Rolle, da viele Krankheiten mit oxidativem Stress assoziiert werden.

Das Pflanzenmaterial von Moringa stenopetala sammelte Ilchmann während eines Auslandsaufenthaltes in Äthiopien an verschiedenen Standorten, das Material von Moringa oleifera stammte aus Indien und Ruanda. In diesen Pflanzenproben wurden die Flavonoide Quercetin, Kaempferol und Isorhamnetin quantifiziert. Die Untersuchungen zeigten, dass sich die beiden Moringa-Arten sowohl in ihrer Flavonoid-­Zusammensetzung als auch im ­relativen Gehalt an Flavonoiden unterscheiden. Beim Vergleich der Proben einer Art standen die absoluten Gehaltsunterschiede im Vordergrund. Aus den Ergebnissen kann geschlussfolgert werden, dass die Arten ein unterschiedliches Spektrum an Flavonoiden bilden und dass der absolute Gehalt vermutlich durch äußere Faktoren beeinflusst wird. Zudem konnte die Autorin erstmalig Isorhamnetin in den Pflanzenproben von Moringa oleifera quantifizieren.

Mit ihrer Arbeit setzte sich Ruth Ilchmann gegen neun Mitbewerber durch. Bewertet wurden die eingereichten Arbeiten von der UniDAZ-Fachjury, bestehend aus Prof. Dr. Ute Wittstock aus Braunschweig, Prof. Dr. Ulrich Jaehde aus Bonn, Prof. Dr. Thomas Herdegen aus Kiel, Prof. Dr. Stefan Laufer aus Tübingen und Prof. Dr. Claus-Michael Lehr aus Saarbrücken.

Ein ausführlicher Bericht über die Diplomarbeit wird in der DAZ 2015, Nr. 14 publiziert.