Arzneimittel und Therapie

Weniger männlich durch Paracetamol

Schmerzmittel mindert Testosteronproduktion bei Mäusefeten

hb | Die längere Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft könnte bei unmännlichen Feten die Testosteron-Produktion reduzieren. Darauf deuten Studien an Mäusen hin. Eine reduzierte Testosteron-Exposition im Mutterleib ist mit einem erhöhten Risiko von Unfruchtbarkeit, Hodenkrebs und Hodenhochstand in Verbindung gebracht worden. Schottische Forscher untersuchten die Wirkung von Paracetamol auf die Testosteron-Produktion an Mäusen mit Transplantaten von menschlichem Hodengewebe. Mit diesem wird die Entwicklung des Hodenwachstums und ihrer Funktion während der Schwangerschaft imitiert. Die Wissenschaftler verabreichten den Versuchstieren eine typische Tagesdosis von Paracetamol, entweder über einen Zeitraum von 24 Stunden oder sieben Tagen und ermittelten die Menge an Testosteron, die innerhalb von einer Stunde nach der letzten Dosis durch das menschliche Gewebe produziert wurde. Während sich nach einer Paracetamol-Behandlung über 24 Stunden keine Auswirkungen auf die Testosteron-Produktion ergaben, war diese nach sieben Tagen Exposition um 45 Prozent reduziert. Auch das Samenblasengewicht, ein Biomarker für die Androgen-Exposition, war um 18 Prozent erniedrigt. Die Studie ergänzt somit die Hinweise, dass eine längere Verwendung von Paracetamol in der Schwangerschaft das Risiko von späteren Fortpflanzungsstörungen bei männlichen Babys erhöhen kann |

Quelle: Van den Driesche S et al. Sci Transl Med. 2015 May 20;7(288):288ra80.

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