Aus der Hochschule

Tag der Pharmazie

Minisymposium im Hamburger Institut für Pharmazie

Am 17. Juni war es wieder so weit: Der Tag der Pharmazie, der Höhepunkt im Sommersemester im Studiengang Pharmazie an der Universität Hamburg, fand statt.

Nach einem Grußwort des Fachbereichsleiters Prof. Alf Mews stellten neun Doktoranden ihre Forschungsergebnisse in kurzen Vorträgen vor. Die Themen reichten von „Leitstrukturen für neue antibakterielle Wirkstoffe durch Molekulares Design“ und „Tarnkappenliganden für die zielgerichtete Tumordiagnostik“ bis zu Problemen bei dem Verständnis von Arzneimittelgebrauchsinformationen und einer klinischen Studie zur Eisenfreisetzung bei Patienten nach allogener Stammzelltransplantation und den möglicherweise auftretenden Folgen.

Die Vielfalt der verschiedenen Arbeitsgebiete in der Pharmazie wurde ebenfalls in der Posterpräsentation deutlich. Vor den 30 Postern fanden sich immer wieder kleine und große Gruppen zusammen, die angeregt die Daten diskutierten.

Abschlussfeier

An das Minisymposium schloss sich die Zeugnisübergabe an die Absolventen des Studiengangs Pharmazie an. Dr. Dorothee Dartsch betonte als stellvertretende Vorsitzende der Apothekerkammer Hamburg in ihrem Grußwort, dass die Absolventen, die jetzt ihr Praktisches Jahr beginnen, von den Erfahrungen der Offizinapotheker profitieren können, aber auch ihrerseits aufgrund ihrer Ausbildung in dem immer noch neuen Fach Klinische Pharmazie dem Offizinapotheker Hilfe anbieten können. Prof. Claudia Leopold, Leiterin der Pharmazeutischen Technologie, überbrachte in ihrer Funktion als Vizepräsidentin das Grußwort des Präsidiums der Universität. Sie stellte die Herausforderungen und die Möglichkeiten der Pharmazie in dem universitären Umfeld dar.

Über Neuigkeiten im Institut für Pharmazie berichtete der Geschäftsführende Direktor Prof. Wolfgang Maison. Er stellte JProf. Nina Schützenmeister als neue Kollegin in der Pharmazeutischen und Medizinischen Chemie vor und berichtete, dass die Fachschaft Pharmazie Geld von der Universität und dem BMBF für die Umgestaltung des Innenhofs in einen Apothekergarten eingeworben hat. Im kommenden Sommer soll er fertig sein.

Den Festvortrag hielt Prof. Charlotte Kloft von der Freien Universität Berlin über einen typischen Fall der Klinischen Pharmazie. Danach übergab Prof. Hans-Jürgen Duchstein den Absolventen ihre Zeugnisse.

Foto: Felix Flomm

Die Niemann-Preisträgerinnen 2015: Dr. Heike Thomanek (2. v. l.) und Dr. Beate Wickop (2. v. r.) mit ihren Betreuern (außen): Prof. Dr. Wolfgang Maison und PD Dr. Claudia Langebrake, Apothekerin am Universitätsklinikum Eppendorf. In der Mitte Dirk Schoch, Geschäftsführer der Niemann-Stiftung.

Niemann Innovationspreis

Der Niemann Innovationspreis für die beste Promotion der Hamburger Pharmazie war in diesem Jahr geteilt worden. Nach den Laudationes des Geschäftsführers der Niemann-Stiftung, Dirk Schoch, stellten beide Preisträgerinnen ihre Arbeiten vor: Dr. Heike Thomanek befasste sich mit der Kommunikation der Bakterien untereinander, dem Quorum Sensing, und entwickelte eine Möglichkeit, diese Kommunikation zu verhindern und damit eine antibakterielle Wirkung zu erreichen. Dr. Beate Wickop widmete sich der potenziell inadäquaten Medikation (PIM) bei älteren Patienten. Nach Auswertung einer von ihr durchgeführten retrospektiven Studie zu PIM bei stationären Patienten entwickelte sie ein Merkblatt mit fünf Regeln für eine ­höhere Arzneimitteltherapiesicherheit bei älteren Patienten. Dieses leicht verständliche Merkblatt wird bereits seit mehreren Monaten im Universitäts­klinikum Eppendorf eingesetzt.

Niemann-Stiftung

Johann Heinrich Niemann (1909 – 1981) leitete viele Jahre die Apotheke am Rathausmarkt in Hamburg. Seine Witwe Ursula Niemann geb. Hörold (1904 – 1983) verfügte testamentarisch die Gründung der Stiftung. Diese vergibt seit 2011 einmal jährlich den Innovationspreis für die beste Promotion des Hamburger Instituts für Pharmazie.

Die Veranstaltung endete mit einem Sektempfang. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass sie einen rundum gelungenen Tag der Pharmazie erlebt hatten. |

Prof. Dr. Elke Oetjen

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