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Der persönliche Kontakt ist elementar

Apotheker- und Ärztekammer Westfalen-Lippe verabschieden „Baumberger Impuls“

BERLIN (ks) | Die Spitzen der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe haben bei einer zweitägigen Klausurtagung in Nottuln ein gemeinsames Positionspapier verabschiedet – den so genannten „Baumberger Impuls“. Dieser beschreibt Handlungsbereiche, in denen die beiden Heilberufe zukünftig noch intensiver zum Wohle der Patienten zusammenarbeiten wollen.
Foto: Gerhard Seybert – Fotolia.com

Der persönliche Arzt-Apotheker-Patienten-Kontakt ist für den Heilungserfolg essenziell.

Nicht immer läuft alles rund zwischen den Heilberuflern – dabei gibt es viele Bereiche, in denen die Berufe sich gegenseitig unterstützen könnten, ohne die jeweiligen Kompetenzen des anderen zu beschränken. Das betont auch Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Bei allen Chancen durch technische Entwicklungen, sei der persönliche Arzt-Apotheker-Patienten-Kontakt elementar für den Heilungserfolg, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe: „Wir sehen es als eine wichtige gemeinsame Aufgabe an, die Ausbildung des Nachwuchses der beiden Professionen in diesem Sinne voranzubringen. Das gilt gleichermaßen für die Fort- und die Weiterbildung.“

Neben der gemeinsamen Kompetenzstärkung beschreibt das Positionspapier Anforderungen und Herausforderungen an die technisch-strukturellen Bedingungen und die Kommunikation der beiden Heilberufe. Gerade in Sachen Kommunikation wollen Ärzte und Apotheker voranschreiten. Sie wollen nicht mehr nur über formale Mängel von Verordnungen oder einen nötigen Austausch von Präparaten sprechen. Der Apotheker soll beispielsweise teilhaben können am arztspezifischen Wissen, das zur Verordnung führt.

Der Dialog von Apothekern und Ärzten soll nun durch gemeinsame Informationsveranstaltungen, Fortbildungen und weitere neue Wege der Zusammenarbeit ausgebaut und gestärkt werden. Als erste Aktivität steht eine gemeinsame Sitzung der Vorstände der beiden Kammern auf der Tagesordnung. |

Baumberger Impuls zur Kooperation zwischen Apothekern und Ärzten in Westfalen-Lippe (Wortlaut)

Im Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für die Patienten und das Gesundheitswesen haben Vertreter und Mitglieder der Ärztekammer und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe in einer offenen Diskussion Fragen der gemeinsamen Zukunft der beiden akademischen Heilberufe erörtert. In dieser Diskussion wurde deutlich, dass dies nur auf Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit gelingen kann. Die Herausforderungen liegen vor allem in den folgenden vier Bereichen:

Technisch-strukturelle ­Bedingungen
Die technisch-strukturellen Rahmenbedingungen, unter denen beide Heilberufe tätig sind, veranlassen uns dazu, die professionelle Kommunikation zu intensivieren, die Ergänzung der Kompetenzen zu fördern und die jeweiligen Herausforderungen und Aufgaben transparent zu machen. Das gilt vor allem in Hinblick auf die zukünftige Digitalisierung im Gesundheitswesen. Insbesondere die Gewährleistung der Arzneimitteltherapiesicherheit im Rahmen der ­Einführung von flächendeckenden ­E-Health-Lösungen ist nur in der Zusammenarbeit beider Professionen erfolgreich.

Kommunikation
Um eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Sinne der Patienten zu gewährleisten, müssen Wissen, Fähigkeiten und spezifische Kompetenzen im Sinne einer wechselseitigen Ergänzung transparent und nutzbar gemacht werden.

Kompetenzen
Es ist im Interesse beider Berufsgruppen, Ärzte und Apotheker als freie akademische Heilberufe und deren Bedeutung im Gesundheitssystem zu stärken. Es gibt zahlreiche Felder, in denen die Berufe sich gegenseitig unterstützen können, ohne die jeweiligen Kompetenzen des anderen zu beschränken. Bei allen Chancen, die in der technischen ­Entwicklung stecken, ist der persönliche Arzt-Apotheker-Patienten-Kontakt ­elementar für den Heilungserfolg. Wir ­sehen es als eine wichtige gemeinsame Aufgabe an, die Ausbildung des ­Nachwuchses der beiden Professionen in ­diesem Sinne zu gestalten. Das gilt ­gleichermaßen für die Fort- und ­Weiterbildung.

Interessen
Dazu gehört die klare Artikulation der jeweiligen Interessen der einzelnen Berufsstände. Nur so ist eine konfliktfreie Nutzung der Kompetenzen und ein auf Verständigung zielender Dialog möglich.

Der Dialog beider Professionen soll durch gemeinsame Informationsveranstaltungen, Fortbildungen und neue Wege der Zusammenarbeit ausgebaut und gestärkt werden.

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