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- DAZ 5/2015
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Arzneimittel und Therapie
Heiß und brüchig
Hitzewallungen korrelieren mit Frakturrisiko
Vasomotorische Symptome wie Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche kommen im Klimakterium häufig vor und sind durch die hormonelle Umstellung bedingt. Das Auftreten der vasomotorischen Symptome überschneidet sich mit dem beginnenden Knochenabbau. Aufgrund der hohen Prävalenz und langen Dauer der vasomotorischen Symptome liegt die Hypothese nahe, dass diese Symptome die Knochenfunktion beeinflussen. Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie wurde in einer großen Kohorte der Zusammenhang zwischen vasomotorischen Symptomen und der Knochendichte sowie der Inzidenz von Knochenbrüchen untersucht.
Insgesamt wurden rund 28.000 Frauen zwischen 50 und 79 Jahren, die keine Hormonersatztherapie erhielten, an 40 amerikanischen Kliniken über einen Zeitraum von durchschnittlich 8,2 Jahren untersucht. Im Drei-Jahres-Rhythmus wurden vasomotorische Symptome, das Auftreten von Knochenbrüchen und Knochendichte abgefragt bzw. ermittelt.
65% der Frauen hatten keine vasomotorischen Beschwerden, 24% leichte und 10% moderate bis schwere. Bei Frauen mit moderaten bis schweren vasomotorischen Symptomen waren Hüftfrakturen signifikant häufiger als bei symptomfreien Frauen (hazard ratio 1,78). Dieser Effekt war unabhängig von Alter, BMI, Ethnizität, Rauchen und Bildungsniveau. Auch die Knochendichte nahm bei Frauen mit moderaten bis schweren vasomotorischen Symptomen über den Beobachtungszeitraum ab.
Für die Zukunft wäre es wichtig, mehr über den biologischen Mechanismus herauszufinden, der dem Zusammenhang zwischen vasomotorischen Symptomen und Knochendichte bzw. Frakturrisiko zugrunde liegt. So könnten präventive Maßnahmen für Risikopatientinnen entwickelt werden. |
Quelle
Crandall CJ et al. Associations of Menopausal Vasomotor Symptoms with Fracture Incidence. J Clin Endocrinol Metab 2015; doi: 10.1210/jc.2014-3062
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