Arzneimittel und Therapie

Palbociclib bei Mammakarzinom

Die Food and Drug Administration (FDA) hat mit Palbociclib (Ibrance^®) den ersten Vertreter einer neuen Wirkstoffklasse zugelassen: Palbociclib hemmt selektiv die Cyclin-abhängigen Kinasen 4 und 6 (CDK4/6). Diese Enzyme sind häufig beim Estrogenrezeptor-positiven Mammakarzinom sowie bei anderen Krebserkrankungen überaktiv. Es ist zur oralen Einnahme in Kombination mit Letrozol für die Behandlung von postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem ER-positivem und HER2-negativem Mammakarzinom zugelassen.

Bortezomib bei Mantelzell-Lymphomen

Die EU-Kommission hat die Zulassung für Bortezomib (Velcade^®) erweitert, wie Janssen-Cilag International bekannt gab. Es ist nun in der Kombination mit Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison zur Behandlung erwachsener Patienten mit bisher unbehandelten Mantelzell-Lymphomen (MCL), die nicht für eine hämatopoetische Stammzellentransplantation geeignet sind, zugelassen. Bortezomib ist ein antineoplastischer Proteasom-Inhibitor, der bisher zur Behandlung des multiplen Myeloms eingesetzt wurde.

Lisdexamfetamin bei Binge-Eating-Störung

Die FDA hat die Zulassung von Lisdexamfetamindimesylat (Vyvanse^®) erweitert. In den USA kann es nun auch zur Behandlung der Binge-Eating-Störung eingesetzt werden. Die Wirksamkeit von Lisdexamfet­amindimesylat bei Patienten mit Heißhunger wurde in zwei klinischen Studien mit 724 Erwachsenen nachgewiesen. Die Substanz reduzierte die Tage mit Heißhungeranfällen und verringerte die Intensität des Heißhungers. Problematische Nebenwirkungen sind psychische Probleme und kardiale Komplikationen. Das Amphetamin-Prodrug Lisdexamfetamin (Elvanse^®) wird in Deutschland zur Behandlung des Aufmerk­samkeits-­Defizit-Syndroms eingesetzt.