- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 7/2015
- Schnelle Hilfe nach ...
Arzneimittel und Therapie
Schnelle Hilfe nach Schlaganfall ist möglich
Frühzeitige Magnesiumgabe wirkt nicht neuroprotektiv
Im Rahmen einer multizentrischen, placebokontrollierten und doppelt-verblindeten FAST-MAG (Field Administration of Stroke Therapy-Magnesium) Phase-III-Studie gelang es nun erstmals, innerhalb der ersten zwei Stunden nach Beginn der Schlaganfallsymptomatik präventiv Magnesiumsulfat i.v. zu applizieren [1]. Zwischen 2005 und 2011 verabreichten die eintreffenden Ersthelfer entweder Magnesiumsulfat i.v. (857 Patienten) oder Placebo (843 Patienten), wobei nach Hospitalisierung der Patienten die Medikation über 24 Stunden fortgesetzt wurde. Im Median erfolgte die initiale Behandlung bereits 45 Minuten nach Beginn der Symptomatik. Letztlich wurde in 73% der Fälle tatsächlich eine zerebrale Ischämie diagnostiziert. Nach 90 Tagen erfolgte eine Überprüfung der neurologischen Defizite über spezifische Scores, wobei sich keine signifikanten Unterschiede in beiden Studienarmen zeigten und sich auch bezüglich der Mortalität kein Vorteil durch die Behandlung mit Magnesium ergab.
Auch wenn keine neuroprotektive Wirksamkeit von Magnesium nachgewiesen wurde, so konnte gezeigt werden, dass eine frühzeitige, kontrollierte Behandlung von Schlaganfall-Patienten im Rahmen einer klinischen Studie stattfinden kann. Ebenso scheint es möglich, Personen mit hohem Schlaganfallrisiko bereits vor einer Hospitalisierung zu erkennen und damit als Teilnehmer an einer prospektive Studie zu identifizieren. Diese Erkenntnisse könnten es ermöglichen, die tatsächliche Effektivität anderer, potenziell neuroprotektiver Substanzen unter kontrollierten Bedingungen zu evaluieren und deren Wirksamkeit im Rahmen klinischer Studien zu prüfen. |
Quelle
Saver JL et al. Prehospital Use of Magnesium Sulfate as Neuroprotection in Acute Stroke. N Engl J Med 2015;372(6):528-536
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.