Gesundheitspolitik

Achtung Datenschutzlücken

Vergleichsportal stößt auf Mängel bei Versandapotheken

BERLIN (hfd) | Sparmedo, ein Preisvergleichsportal für Arzneimittel, hat die Online-Shops von 145 Apotheken auf ihre Datenschutzkonformität getestet. Dabei wurden etwa die Verschlüs­selung der Kundendaten überprüft, die Aktualität der Software sowie das Kleingedruckte. Das Ergebnis ernüchtert.

„74% der Online-Apotheken haben Probleme mit der Datensicherheit und dem Datenschutz“, fasst es Produktmanager Thomas Puhlmann zusammen. Bei 60% gebe es Probleme bei der sicheren Übertragung der sensiblen Daten, da die Shops unsichere externe Elemente mit in die Seite einbinden – oder Verschlüsselungs-Zertifikate mit bekannten Sicherheitslücken benutzen. Dies sei etwa der Fall, wenn das DIMDI-Siegel auf Seiten eingeblendet wird, in denen sensible Daten eingegeben werden.

Häufig werden laut Sparmedo auch Nutzerdaten an Drittanbieter weitergegeben, ohne dass die Kunden über die Datenschutzhinweise aufgeklärt werden. Auch hielt mindestens jeder dritte Shop die Server-Software nicht aktuell. 89 der getesteten Versandapotheken verfolgen über Dienste wie Google Analytics, wie die Benutzer sich auf der Internetseite bewegen. Doch bei gut 40% werden die Informationen nicht anonymisiert ­erhoben, die Nutzer haben kein Widerspruchsrecht oder die ­Datenschutzerklärung informiert hierüber nicht. Puhlmann findet die identifizierten Risiken kritisch. Das provisionsbasiert arbeitende Vergleichsportal wollte anfangs nur analysieren, warum ­viele Nutzer nach einem Klick auf den günstigsten Anbieter schnell zum zweiten übergehen. Der Grund – oft die fehlende Smartphone-Tauglichkeit – war im Vergleich zu den später entdeckten Mängeln relativ harmlos. Problematisch könnten die Lücken für Apotheker auch dadurch werden, dass seit Ende Februar Verbraucherschutzverbände Shopbetreiber bei Verstößen gegen das Datenschutzrecht abmahnen können. |

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