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Gesundheitspolitik
Kommentar: Außer Spesen nichts gewesen?
Nun ist die Katze aus dem Sack: Das Mainzer Beratungsunternehmen 2hm wird das vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) ausgeschriebene Gutachten zum Apothekenhonorar erstellen (siehe Beitrag: „Der erste Schritt zu mehr Honorar?“). Ob dies wirklich zu einem höheren (und möglicherweise gerechteren) Honorar führt, ist jedoch zu bezweifeln.
So ist bei dem Beratungsunternehmen zu bemängeln, dass – bei allem fachlichen Know-how – die Sachkenntnis zum Apothekenmarkt fehlt. Der Hinweis, dass dies für Neutralität spreche, ist aus Sicht von 2hm verständlich. Allerdings wäre ein sachkundiger Berater nicht automatisch parteiisch, wohingegen mangelnde Vertrautheit mit dem Apothekenwesen leicht zu Fehleinschätzungen führen kann.
Apropos Neutralität: Diese mag zwar bei 2hm gegenüber Apotheken und Kassen vorhanden sein, naturgemäß aber nicht gegenüber dem Auftraggeber. Da das BMWi bei der letzten Honorarerhöhung zum Nachteil der Apotheker getrickst hat, ist zu befürchten, dass das Gutachten die seinerzeit angewandte Rechenmethode (mehr oder weniger) bestätigen soll. Und deshalb ein durch frühere Aufträge bekanntes Unternehmen ohne Insiderwissen gewählt wurde.
Aber diese Überlegungen sind wohl ohnehin müßig: Das Gutachten ist im September 2017 fertig, und da die nächste Bundestagswahl zwischen dem 23. August und dem 22. Oktober 2017 stattfinden soll, wird sich im BMWi dann kaum noch jemand für das Apothekenhonorar interessieren. Am Ende könnte es darauf hinauslaufen, dass das Gutachten in einer Schublade verschwindet – und außer Spesen nichts gewesen ist …
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