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Wirtschaft
Bayer buhlt um Monsanto
Übernahme würde Sparte Crop Science stärken
Bereits zuvor hatte der US-Konzern in St. Louis mitgeteilt, dass er eine unaufgeforderte, nicht-bindende Offerte des deutschen Pharma- und Agrarchemiekonzerns erhalten habe. Der Verwaltungsrat von Monsanto will die Offerte jetzt prüfen.
In der Chemiebranche brodelt seit Langem die Gerüchteküche über die Zukunft der Unternehmen, die sich auf das Geschäft mit der Landwirtschaft spezialisiert haben. Diese stehen wegen niedrigerer Preise für Agrarrohstoffe, der Turbulenzen in den Schwellenländern und der Rezession in Brasilien seit einiger Zeit unter erheblichem Druck.
Bayer selbst hat den Schwerpunkt zuletzt vor allem auf sein Pharmageschäft ausgerichtet. So wurde das bei der Tochter Covestro geparkte Chemiegeschäft zum Teil an die Börse gebracht. Aktuell halten die Leverkusener noch 64% – doch Bayer will sich so schnell wie möglich komplett von Covestro trennen.
Immer wieder wurde auch darüber spekuliert, ob sich Bayer von der Sparte Crop Science, in der das Geschäft mit Agrarstoffen gebündelt ist, trennen will. Doch jetzt soll der Bereich, der 2015 mit 10,4 Mrd. Euro etwas mehr als ein Fünftel zum Konzernumsatz beisteuerte, gestärkt werden. Bayer selbst sprach am Donnerstag davon, dass mit einer Monsanto-Übernahme das Kerngeschäft gestärkt werden würde.
Ein Viertel der weltweit verkauften Pflanzenschutzmittel
Monsanto setzte im vergangenen Jahr 15 Mrd. Dollar um und kam dabei auf einen Gewinn von 2,3 Mrd. Dollar. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge, der sich auf eine Studie von Morgan Stanley stützt, würden die beiden Unternehmen rund ein Viertel der weltweit verkauften Pflanzenschutzmittel absetzen. Für ein Zusammengehen spricht, dass Monsanto in den USA stärker aufgestellt ist, Bayer in Europa und Asien. Das könnte den Unternehmen auch bessere Karten bei den Wettbewerbshütern bescheren. |
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