Wirtschaft

Stada bleibt umkämpft

Steht ein Buy-Out bevor? Aufsichtsrat wird umbesetzt

STUTTGART (wes) | Der Bad Vilbeler Arzneimittelhersteller Stada kommt nicht zur Ruhe. Nachdem sich das Management offenbar mit dem aktivistischen Investor AOC über die Neubesetzung des Aufsichtsrats geeinigt hatte, kursieren nun Gerüchte, ein Finanzinvestor wolle Stada übernehmen.

Laut „Wall Street Journal“ (WSJ) möchte der Finanzinvestor CVC die Stada AG übernehmen. Nach dem Bericht sei CVC bereit, 60 Euro je Aktie zu bezahlen, damit wäre das Unternehmen gut 3,7 Milliarden Euro wert.

Auch andere Private-Equity-Unternehmen sollen Interesse an Stada zeigen und hätten bereits Kontakt aufgenommen, heißt es weiter. Unterdessen setzt ein anderer Investor das Stada-Management unter Druck: Der aktivistische Investor AOC (Active Ownership), der fünf Prozent der Aktien hält, fordert weitgehende Umstrukturierungen des Unternehmens, das er für unterbewertet hält. Unter anderem sollen vinkulierte Namensaktien (die ohne Zustimmung des Unternehmens nicht verkauft werden dürfen) in normale Aktien umgewandelt und der Aufsichtsrat neu besetzt werden.

In diesem Machtkampf hatte Stada-Vorstandschef Retzlaff Anfang vergangener Woche wieder das Zepter übernommen. Man sei sich mit AOC einig geworden, ließ er verkünden, dass drei Aufsichtsratsposten neu besetzt werden. Dafür müsse aber die für den 9. Juni angesetzte Hauptversammlung auf Ende August verschoben werden.

Traditionell spielen Apotheker und Ärzte bei der als Genossenschaft gegründeten Stada AG eine große Rolle, beispielsweise im Aufsichtsrat. Das hatte AOC kritisiert und eine Neubesetzung des gesamten neunköpfigen Gremiums gefordert. |

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