Gesundheitspolitik

Dämpfer für Grippeimpfstoff-Ausschreibung

AOK Ba-Wü bekommt nur für ein Los Angebote

BERLIN (ks) | Die AOK Baden-Würt­temberg hat die Grippeimpfstoff-Ausschreibung fürs Ländle teilweise aufgehoben: Für den Impfstoff als Fertigspritze ohne Ka­nüle ging bei der Kasse kein zuschlagsfähiges Angebot ein.

Im April hatte die AOK Baden-Württemberg im Namen aller gesetzlichen Kassen im Bundesland die Versorgung mit Grippeimpfstoffen öffentlich ausgeschrieben. Die AOK suchte die Rabattpartner gleich für den Zeitraum vom 1. Juli 2017 bis zum 30. Juni 2019 – also für zwei Saisons.

Für die Ausschreibung, die im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht wurde, hatte die AOK zwei Fachlose gebildet: Fertigspritze mit Kanüle und Fertigspritze ohne Kanüle. Pro Fachlos sollte ein Vertrag mit nur einem pharmazeutischen Unternehmer geschlossen werden. Schlusstermin für den Eingang der Angebote war der 14. Juni 2016.

Vergangene Woche erklärte dann die AOK in einer ergänzenden Mitteilung zu ihrer Ausschreibung, dass sie das Verfahren hinsichtlich des einen Fachloses – Fertigspritze ohne Kanüle – mangels zuschlagsfähiger Angebote aufgehoben hat. Es werde gegebenenfalls Gegenstand eines Verhandlungsverfahrens sein. Damit ist erstmals ein­getreten, was Impfstoffhersteller schon länger angekündigt haben: Sie bieten nicht mehr mit.

Auch politisch stehen die Impfstoffausschreibungen zur Disposition. So hatten die gesundheitspolitischen Sprecher und Arzneimittel-Berichterstatter der Großen Koalition in ihrem „Grundlagenpapier zu den Ergebnissen des Pharmadialogs“ erklärt: „Die Ausschreibungsmöglichkeit in der Impfstoffversorgung hat sich nicht bewährt und soll daher wieder gestrichen werden.“

Ob diese Ankündigung im für den Sommer angekündigten Pharma-Gesetz wahr gemacht wird, muss sich noch zeigen. |

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