Wirtschaft

Kundendaten verschickt

Schwere Datenpanne bei Sanacorp

vb/wes | Seitenweise sensible Daten über die eigenen Kunden hat eine Sanacorp-Mitarbeiterin versehentlich an zahlreiche Apotheken in Norddeutschland gefaxt. Beim Pharmagroßhändler zeigt man sich bestürzt.

Eigentlich sollte die Einladung zu einem Seminar verschickt werden. Stattdessen quollen in zahlreichen Apotheken in Hamburg und der Region Bad Segeberg über 70 Seiten mit sensiblen Daten anderer Apotheken aus dem Faxgerät. Eine Mitarbeiterin hatte versehentlich eine Tabelle mit Umsatzzahlen, BtM-Nummern, Daten über Bestellungen und weiteren individuellen Daten von Sanacorp-Kunden angehängt. Auch wie viele Genossenschaftsanteile ein Apotheker hält, geht aus der Tabelle hervor.

Als die Panne bemerkt wurde, habe man die Aussendung sofort gestoppt, betont ein Unternehmenssprecher. „So eine Panne ist in der Unternehmensgeschichte noch nicht passiert“, erklärte er gegenüber DAZ.online. „Der Vorfall ist für uns eine echte Katastrophe. Wir sind in den Grundfesten erschüttert.“

Wie viele Kunden genau betroffen sind, konnte der Sprecher nicht sagen, es sei jedoch eine größere Zahl der Sanacorp-Mitglieder im Norden darunter gewesen.

Direkt nach Bekanntwerden der Panne habe man alle Betroffenen angerufen und auch ein Entschuldigungsschreiben verschickt. Beschwerden habe es aber hauptsächlich darüber gegeben, dass die Faxgeräte über einen langen Zeitraum blockiert waren und mit über 70 Seiten enorme Mengen an Papier verbraucht hätten, so der Sprecher.

Die Genossenschaft Sanacorp hat nach eigenen Angaben rund 8000 Mitglieder und verweist auf 90 Jahre Unternehmensgeschichte. Das operative Großhandelsgeschäft mit Arzneimitteln in Deutschland betreibt die Sanacorp Pharmahandel GmbH mit nach eigenen Angaben 16 Standorten in Deutschland, 3000 Mitarbeitern und rund 8000 Apotheken als Kunden. Dazu kommen Beteiligungen in Italien, Frankreich und Belgien. Der von Sanacorp angegebene Jahresumsatz für das Jahr 2014 betrug 4,1 Milliarden Euro. |

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