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Gesundheitspolitik
Ärzte wollen mehr Geld
Vorschlag: Medikationsplan für weniger Patienten
Seit einigen Tagen haben gesetzlich Versicherte, die drei oder mehr Arzneimittel länger als 28 Tage einnehmen, das Recht auf einen Medikationsplan. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband hatten sich Ende September auf eine Vergütung für das Ausstellen der Pläne geeinigt. Doch nun ist die KBV mit dem ausgehandelten Kompromiss unzufrieden.
KBV-Chef Dr. Andreas Gassen sagte gegenüber der Ärzte Zeitung: „Das ist eine Vergütung, die die Kollegen draußen zu Recht verärgert. Man darf nicht erwarten, dass bei einer solchen Vergütung die Patientenversorgung oder sogar die Arzneimittelsicherheit in Zukunft besser wird.“ Der aktuelle Beschluss könne nur ein Einstieg sein, sich mit dem Thema Arzneimittelsicherheit perspektivisch auseinanderzusetzen.
Zudem möchte Gassen den Patientenkreis noch weiter einschränken. Gegenüber der Ärzte Zeitung sagte er: „Es wäre sinnvoll gewesen, den Medikationsplan auf gewisse Patientengruppen einzugrenzen. Wenn Sie davon ausgehen, dass etwa 20 bis 30 Millionen Patienten Anspruch auf einen Medikationsplan haben, kann mir keiner sagen, dass diese Patienten alle wirklich einen solchen Plan brauchen.“
Dabei haben KBV und GKV den Patientenkreis schon erheblich eingeschränkt. Festgelegt wurde, dass nur Patienten infrage kommen, die über einen Zeitraum von mindestens 28 Tagen drei oder mehr Medikamente gleichzeitig einnehmen. Viele Menschen werden so kein Anrecht auf einen Plan haben: Dabei könnten insbesondere Patienten, die zwei Arzneimittel einnehmen und über einen begrenzten Zeitraum dazu noch ein Antibiotikum bekommen, von der Übersicht auf dem Plan profitieren. |
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