Gesundheitspolitik

Schmidt als Reiseleitung

ABDA-Präsident beschwört Zusammenhalt

MÜNCHEN (cha) | In seinem Lagebericht zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags forderte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt von der Politik deutliche Änderungen beim Medikationsplan und von den Apothekern Zusammenhalt bei der Umsetzung des Perspektivpapiers 2030.

An die anwesenden Politiker gewandt, erläuterte Schmidt, was die Apotheker von den Wahlprogrammen der Parteien erwarteten: eine Stärkung der pharmazeutischen Verantwortung, die Absicherung des Systems der freiberuflich geführten wohnortnahen Apotheke und eine angemessene planbare Vergütung apothekerlicher Leistung in allen Tätigkeitsbereichen.

Medikationsplan schnell weiterentwickeln

Ausführlich ging Schmidt auf den seit 1. Oktober verfügbaren Medikationsplan ein. Dieser verdiene eher den Namen „Medikationsliste“ und könne keinen Beitrag zu mehr Therapiesicherheit und Therapiequalität leisten. Trotzdem würden die Apotheker „selbstverständlich“ ihre gesetz­lichen Verpflichtungen erfüllen, „nicht weniger, aber auch nicht mehr“. Die Apotheker erwarteten, so Schmidt an Gröhe, sehr schnell eine unbedingt notwendige Weiterentwicklung.

Von den Apothekern forderte Schmidt ein „gemeinsames professionelles Selbstwertgefühl“. Nach den Demütigungen durch das ­AMNOG seien die Apotheker in den Jahren 2013 und 2014 mit dem Perspektivpapier 2030 in die politische Offensive gegangen. Nun gelte es, bei der mühsamen Um­setzung zusammenzuhalten.

Inspiriert von den bayerischen Bergen, verglich Schmidt die Apothekerschaft mit einer inhomogenen Studiosus-Reisegruppe, die ­einen Berg besteigen wolle. Auf­gabe der Reiseleitung sei es, dass alle, die sich anstrengten und engagierten, auch oben ankommen müssten. Übertragen auf die Berufspolitik bedeute dies, dass man niemanden zurücklasse. Das koste Zeit sowie Geduld von den Starken und Engagement von der Schwächeren, aber es sei der einzige Weg, der die Apotheker zusammenhalte und nicht spalte. Denn was die 60.000 Apotheker stark mache – auch gegenüber 360.000 Ärzten – sei ihre Einigkeit. |

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