Gesundheitspolitik

Kammern fürs Verbot

Delegiertenversammlungen unterstützen Gröhes Pläne

wes | Im November ballen sich die Delegiertenversammlungen der Landesapothekerkammern, in der letzten Woche fanden acht Sitzungen statt, allein am Mittwoch waren es sechs parallel. Dabei zeigte sich deutlich: Die Apotheker unterstützen die Pläne von Gesundheitsminister Gröhe, den Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu verbieten.

Das EuGH-Urteil zur grenzüberschreitenden Preisbindung bei ­Rx-Arzneimitteln war – wenig überraschend – das dominierende Thema der Kammerversammlungen der letzten Woche. In Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und Rheinland-Pfalz trafen sich die Delegierten.

In Neuss sah sich ABDA-Chefjustiziar Lutz Tisch bei der Kammerversammlung Nordrhein mit großem Unmut etlicher Delegierter über die Prozessführung und Öffentlichkeitsarbeit der ABDA konfrontiert. Die Versammlung ver­abschiedete – ebenso wie die in Stuttgart – einstimmig eine Resolution, die ein Verbot des Rx-Versands fordert.

Der bayerische Kammerpräsident Benkert bezeichnete Boni auf Kassenrezepte als „Bereicherung auf Kosten der Solidargemeinschaft“. Für den am 16. November wiedergewählten Präsidenten der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, Dr. Jens-Andreas Münch, hat nun der Erhalt der flächendeckenden Versorgung höchste Priorität. In Hannover forderte die niedersächsische Präsidentin Linz, die schnelle gesetzliche Verankerung des Rx-Versandverbots, selbst wenn es juristisch unsicher sei. Den Verbotsgegner Lauterbach von der SPD griff Linz frontal an: Er verhalte sich feige gegenüber den Apothekern. Schleswig-Holsteins Präsident Ehmen forderte die Apotheker auf, bei der Politik gemeinsam Überzeugungsarbeit zu leisten. |

Ausführliche Berichte zu den Kammerversammlungen finden Sie in der am Donnerstag erscheinenden DAZ Nr. 47.

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