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Wirtschaft
AOK schreibt wieder aus
Metformin und Metoprolol im Drei-Partner-Modell
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel steigen wieder. Neue hochpreisige Präparate machen die Kassen nervös und lassen sie nach neuen Sparinstrumenten rufen. Im Griff haben sie allerdings generische Arzneimittel. Die Generika-Rabattverträge seien „eine sichere Bank in puncto wirksamer Ausgabensteuerung“, sagt auch Christopher Hermann, Chef der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Rabattverträge.
Nun kündigt Hermann bereits die 17. Tranche seines Erfolgsmodells an. Die jetzt ausgeschriebenen Verträge sollen die Vereinbarungen der 13. Tranche ablösen. Pharmaunternehmen können nun bis zum 7. April bieten, am 1. Oktober sollen die neuen Verträge mit einer Laufzeit von zwei Jahren starten.
Vier der Fachlose betreffen besonders häufig verordnete Medikamente und werden im „Drei-Partner-Modell“ ausgeschrieben, für den Rest gibt es Exklusivverträge. Zu den Wirkstoffen des Mehrpartnermodells gehören der Blutdrucksenker Metoprolol und das Diabetes-Präparat Metformin. Damit will die AOK in Sachen Lieferfähigkeit auf Nummer sicher gehen, so Hermann. Weitere ausgeschriebene Wirkstoffe sind zum Beispiel Aciclovir, Candesartan, Clopidrogel und Quetiapin.
Für Herrmann sind die Rabattverträge, die den Krankenkassen von Januar bis einschließlich September 2015 rund 2,54 Mrd. Euro erspart haben, unerlässlich. Denn man weiß nicht, was nach dem Pharmadialog kommt: „Es ist kein Geheimnis, dass die Pharmalobby nicht nur am Verfahren zur Nutzenbewertung neuer Medikamente sägt, sondern auch auf das vorzeitige Ende des gesetzlichen Herstellerrabatts und des Preismoratoriums drängt“, mahnt Hermann. |
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