Wirtschaft

Dermapharm vor Verkauf

Bieterverfahren soll im März in die Endrunde gehen

cha | Kein geeigneter und gewillter Nachfolger in Sicht – wohl aus diesem Grund möchte der Privatunternehmer Wilhelm Beier seinen Medikamentenhersteller Dermapharm verkaufen. Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung will er mindestens 1,2 Mrd. Euro dafür haben, der Bieterprozess soll bereits in der zweiten Runde sein.

Dermapharm wurde 1991 gegründet und hat seit 1998 seinen Firmensitz in Grünwald bei München. Das familiengeführte Unternehmen konzentriert sich auf die Herstellung und den Vertrieb von dermatologischen und allergolo­gischen Arzneimitteln, vom antimykotischen Nagellack über die Hydrocortisoncreme bis zum allseits bekannten quietschgelben Rivanol®.

Als Kaufpreis das Zwölffache des Ebitda

Erzielt wird damit „dem Vernehmen nach“ ein Jahresumsatz zwischen 400 und 500 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei knapp 100 Mio. Euro liegen. Da die Verkäuferseite etwa das Zwölffache des jährlichen Ebitda wolle, errechne sich daraus der vermu­tete Verkaufspreis von 1,2 Mrd. Euro.

Bereits im Sommer 2014 hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung über einen eventuellen Verkauf berichtet, wobei Beier seinerzeit möglicherweise nur das Interesse der Investoren ausloten wollte.

Nun hat Beier die Investmentberatung Ferber in München beauftragt, die unter anderem schon den Handelskonzern Douglas beraten hat und auch bereits für Dermapharm beim Erwerb der Hübner-Gruppe tätig war.

Finanzinvestoren und Wettbewerber bieten mit

Angeblich sind in die zweite Bieterrunde mehrere Finanzinvestoren vorgedrungen sowie mindestens ein Wettbewerber aus der Industrie. Dabei seien mehrere Bieter, die unter 1 Mrd. Euro geboten hatten, bereits ausgeschieden.

Offenbar legen die Beteiligten großen Wert auf Schweigsamkeit: Der Frankfurter Allgemeinen und auch der Apotheker Zeitung gelang es nicht, nähere Auskünfte über den geplanten Verlauf zu bekommen. |

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