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Boys'Day 2016
Apothekenberufe: attraktiv für Frauen und (!) für Männer
Ein Trend setzt sich fort: Ende 2015 gab es bundesweit 20.249 Apotheken. Das sind 192 Betriebsstätten weniger als im Jahr zuvor. „Die sinkende Zahl an Apotheken in Deutschland hat nicht eine, sondern viele Ursachen“, erklärt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Das liegt nicht nur am aggressiven Wettbewerb. „Auch die Suche nach pharmazeutischem Fachpersonal oder nach einem Nachfolger für den älter werdenden Inhaber ist auf dem Land oft schwierig“, so Schmidt weiter.
Die Pharmazie ist weiblich
Standesvertreter diskutieren vielfältige Gründe, kommen jedoch an einer Tatsache nicht vorbei: Männer entscheiden sich vergleichsweise selten für Apothekenberufe. Dazu ein paar Zahlen: Unter allen Pharmazeuten im Praktikum liegt der Frauenanteil bei 77 Prozent, unter allen Approbierten bei 71 Prozent. Apothekerassistenten/Pharmazieingenieure (97%), Pharmazeutisch-technische Assistenten (98%) oder Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (99%) toppen diese Werte.
Junge Männer in die Offizin
Jetzt bietet sich die Möglichkeit schlechthin, Apothekenberufe den Jungen schmackhaft zu machen. Am 28. April öffnen Firmen und Behörden zum Boys’Day ihre Pforten. „Machen Sie Ihre Chefin oder Ihren Chef auf den Aktionstag aufmerksam, und wecken Sie bei Jungen Interesse für Berufe in der Apotheke“, sagt ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Stücken-Neusetzer. Junge Männer sollen zwischen Freiwahl, HV-Tisch, Back Office und Rezeptur wichtige Tätigkeiten kennenlernen. Viele Apotheken beteiligen sich bereits jetzt und haben sich in das „Boys’Day-Radar“, die offizielle Website, eingetragen. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber kein Allheilmittel gegen den Personalmangel. Stücken-Neusetzer: „Nach wie vor ist das Gehalt in Berufen mit hoher Frauenquote deutlich niedriger als in vergleichbaren Branchen mit hohem Männeranteil.“ Die Politik sei gefordert, entsprechend attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen: für Auszubildende, aber auch für bestehende Arbeitsverhältnisse in Apotheken. „Berufe im Gesundheitswesen werden – bedingt durch den demografischen Wandel – eine immer größer werdende Aufgabe zu bewältigen haben“, ergänzt ADEXAs Erste Vorsitzende. „Dabei wird eine kompetente ambulante Versorgung durch die Apotheken gleichzeitig die Kostenträger entlasten.“ |
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