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DAZ aktuell
Hersteller binden Ärzte zunehmend digital
Apps und Online-Communities ergänzen Pharmareferenten
Auf der Plattform können Ärzte sich einerseits untereinander austauschen und beispielsweise problematische Behandlungsfälle besprechen. Andererseits können Arzneimittelhersteller Inhalte ausspielen, wie Rademacher Ende Februar auf der Handelsblatt-Tagung „Pharma 2016“ in Frankfurt sagte. Die Community, die zu fast 100 Prozent industriefinanziert sei, diene außerdem der Marktforschung.
Als direkter Ansprechpartner wird der Pharma-Außendienstmitarbeiter eine wichtige Rolle behalten, die sich jedoch ändern wird. Eine neue Aufgabe ist, auf dem Smartphone oder Tablet des jeweiligen Arztes eine Premium-Service-App zu installieren, über die ein direkter Draht hergestellt werden kann. „Wir möchten in der Zukunft technikaffine Ärzte adäquat bedienen und auffangen“, sagt Susanne Jurasovic, Geschäftsführerin der Beratungsfirma Lüdke + Döbele. Sie berät Pharmahersteller bei derartigen Strategien.
Bei einem Pharmakunden hätten über die digitalen Ansätze 14 Prozent mehr Ärzte erreicht werden können, als auf herkömmlichem Wege. Bei einem nötigen Investment von 500.000 Euro hätte dies für die Firma zu einem Umsatzplus von 2,5 Millionen Euro geführt.
Auch Markus Kosch, Leiter der Onkologie-Abteilung bei Pfizer, sah die Kommunikation auf der Handelsblatt-Tagung als Erfolgsfaktor. „Sie muss kundenorientiert sein und Ärzte da ansprechen, wo sie sind“, sagt er. Auch er setzt auf virtuelle Meetings und schnelle digitale Kommunikation, die unter Compliance-Gesichtspunkten besser und einfacher zu realisieren sei. Apotheker sind laut Kosch natürlich ebenfalls wichtige Partner, gerade im Bereich Onkologie. Doch zumindest im Rx-Sektor zählt wohl die Unterschrift. |
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