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Arzneimittel und Therapie
Häufiger Sinusthrombosen bei adipösen Frauen
Orale Kontrazeption als weiterer Risikofaktor
Niederländische Forscher gingen der Frage nach, ob Adipositas das Risiko für Thrombosen in den zerebralen Sinusvenen erhöht. Sinusthrombosen treten im Allgemeinen deutlich seltener auf als arterielle Verschlüsse. Bei Erwachsenen liegt die Inzidenz bei drei bis vier Fällen pro eine Million Personen, bei Kindern etwa doppelt so hoch. In der Studie wurden die Daten von 186 Patienten mit denen von 6134 Kontrollen verglichen. Die Mehrzahl beider Gruppen war weiblich (71,5% vs. 52,5%). Teilnehmer der Fallgruppe waren jünger (40 vs. 48 Jahre), nahmen häufiger orale Kontrazeptiva ein (72,9% vs. 23,5%) und waren zuvor häufiger an Krebs erkrankt (9,1% vs. 3,8%).
Adipositas, definiert ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30, war mit einem erhöhten Risiko für Sinusthrombosen verbunden (adjustierte Odds-Ratio [OR] 2,63). Diese Assoziation wurde für Frauen (OR 3,50), aber nicht für Männer (OR 1,16) nachgewiesen. In Kombination mit der Einnahme von oralen Kontrazeptiva lag das Risiko in Abhängigkeit vom BMI fast zwölffach (OR 11,87 bei BMI 25,0 bis 29,9) bzw. 30-fach (OR 29,26 bei BMI ≥ 30) höher als bei Frauen mit normalem Körpergewicht, die keine oralen Kontrazeptiva einnahmen.
In einem begleitenden Editorial wurde darauf hingewiesen, dass das absolute Risiko für Sinusthrombosen dennoch gering ist und die orale Kontrazeption aus diesem Grund nicht von vornherein ausgeschlossen werden muss. Übergewichtige Frauen sollten aber über das erhöhte Thromboserisiko aufgeklärt werden. |
Quelle
Zuurbier SM et al. Risk of Cerebral Venous Thrombosis in Obese Women. JAMA Neurol 2016, published online 14.März, doi: 10.1001/jamaneurol.2016.0001
Banerjee C. Obesity, Oral Contraceptive Use, and Cerebral Venous Thrombosis in Women. JAMA Neurol 2016, published online 14. März, doi:10.1001/jamaneurol.2015.5107
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