Apotheke und Markt

Zwei Pflanzen für die Prostata

BPH: Sabal/Urtica-Kombination wirkt entzündungshemmend

Beschwerden beim Wasserlassen bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) zählen zu den Tabuthemen, über die „Mann“ nicht gerne in der Öffentlichkeit spricht – auch nicht in der Apotheke. Für eine ­gezielte, pharmazeutisch fundierte Empfehlung ist die Kenntnis der Wirkmechanismen von OTC-Präparaten jedoch wichtig. Für Prostagutt® forte mit der Wirkstoffkombination Sabal-Urtica (WS® 1541) zeigen aktuelle Daten, dass diese die Expression von Entzündungs- und Wachstumsfaktoren in einer BPH-Modelluntersuchung hemmt.
Foto: Dr. Willmar Schwabe


Erkenntnisse aus präklinischen und klinischen Studien haben Hinweise darauf gegeben, dass neben Androgenen und Wachstumsfaktoren auch Entzündungsprozesse eine maßgebliche Rolle bei der BPH-Progression spielen. So können proinflammatorische, in das Gewebe eindringende Lymphozyten für Entstehung und Progression eines Prostataadenoms mit verantwortlich sein. In einer Kohortenstudie wurde bei rund 78 Prozent der 8224 untersuchten LUTS/BPH-­Patienten histologisch eine chronische Prostataentzündung, zumeist (89%) leichterer Art, nachgewiesen [1].

WS® 1541 wirkt dosisabhängig auf die Entzündung

In der aktuellen experimentellen Studie war die Genexpression wichtiger Entzündungsmediatoren wie Interleukin-2 (IL-2), Interleukin-15 (IL-15), Cyclooxygenase-2 (Cox-2), induzierbare NO-Synthase (iNOS) sowie von Egr-1 (Early Growth Response-protein-1) und EGF (Epidermal Growth Factor) bei vorliegender BPH bei Ratten deutlich erhöht. Die orale Verabreichung von 300 und 600 mg/kg WS® 1541 bewirkte eine dosisabhängige Reduktion der Genexpression, die bei einer Dosis von 600 mg/kg für alle Faktoren signifikant war [2].

Diese positiven Ergebnisse gelten nur für die untersuchte Fixkombination aus 160 mg Sägepalmenextrakt WS® 1473 und 120 mg Brennnesselwurzelextrakt WS® 1031 (enthalten in Prostagutt® forte 160/120 mg Kapseln). Das Arzneimittel ist zugelassen zur Behandlung von Miktionsbeschwerden bei benigner Prostatahyperplasie ­(Stadium I-II nach Alken).

In Leitlinie empfohlen

Auch die aktualisierte Leitlinie der Deutschen Urologen hebt das Präparat positiv hervor. In dieser wird die Sabal/Urtica-Kombination als Therapie­option bei BPS-Patienten mit geringen bis moderaten Beschwerden und ­Leidensdruck genannt [3].

Literatur/Quelle

[1] Ficarra V, et al.: The role of inflammation in lower urinary tract symptoms (LUTS) due to benign prostatic hyperplasia (BPH) and its potential impact on medical therapy. Curr. Urol .Rep. 2014;15(12):463.; DOI: 10.1007/s11934-014-0463-9

[2] Kraft S, et al.: WS® 1541 hemmt die Genexpression von Entzündungsmediatoren und Wachstumsfaktoren in der Prostata von Ratten mit Sulpirid-induzierter BPH. Z. Phytother. 2016;37 – P14 DOI: 10.1055/s-0036-1584477

[3] S2e-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und des Berufsverbands deutscher Urologen (BDU): Therapie des Benignen Prostatasyndroms (BPS), Stand 19.11.2014, AWMF-Reg.Nr. 043-035

Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Bunsenstr. 6 – 10, 76275 Ettlingen, www.schwabe.de

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