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Prisma
Darmmikrobiota steuert Neurogenese
Bestimmte Monozyten vermitteln den Effekt
Forscher um die Molekularmedizinerin Susanne Wolf am Max-Delbrück-Centrum in Berlin haben an ausgewachsenen Labormäusen festgestellt, dass eine antibiotische Behandlung die Neubildung von Nervenzellen im Hippocampus und das Erinnerungsvermögen beeinträchtigt. Die natürliche Regeneration der Darmflora reichte nicht aus, um diese Beeinträchtigungen rückgängig zu machen. Dies gelang erst, wenn die Mäuse mit dem Futter ein Probiotikum mit Lactobacillus bifidus aufnahmen oder wenn ihnen ein Laufrad zur Verfügung stand, das sie eifrig benutzten.
Die Forscher entdeckten im Gehirn der probiotisch oder bewegungstherapeutisch behandelten Mäusen eine größere Anzahl von Ly6Chi -Monozyten als bei den Mäusen der Kontrollgruppe. Bei Ly6Chi handelt es sich um einen Typ von inflammatorischen Monozyten (Fresszellen). Wie die Ly6Chi -Monozyten die Neurogenese stimulieren, ist noch unklar. Der Fakt ist aber unbestreitbar – das zeigten Versuche mit Knockout-Mäusen ohne Ly6Chi bzw. mit Mäusen, bei denen Antikörper einen Ly6Chi -Mangel herbeiführten, sowie die Infusion von Ly6Chi bei antibiotisch behandelten Mäusen.
Erst kürzlich war eine Studie publiziert worden, die nachwies, dass die Darm-Hirn-Achse die Entzündung bei zerebraler Ischämie reguliert (s. DAZ 2016, Nr. 18, S. 6). |
Quelle
Möhle L, et al. Ly6Chi Monocytes Provide a Link between Antibiotic-Induced Changes in Gut Microbiota and Adult Hippocampal Neurogenesis. Cell Rep 2016;15:1945-1956
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