Prisma

Zweitmeinung verringert Brustkrebs-Fehldiagnosen

Optimierung der Vorsorge gegen Brustkrebs

cae | Übung macht auch in der ­Pathohistologie den Meister. Je ­häufiger Ärzte krebsverdächtiges Gewebe untersuchen, desto seltener schreiben sie falsche Befunde.

Der Nutzen des Mammografie-Screenings ist u. a. wegen der potenziell falschen Diagnosen oft in Zweifel gezogen worden. Laut einer bereits 2015 publizierten Studie mit 115 Pathologen in den USA, die je 60 Biopsie-Fotos zu begutachten hatten, waren z. B. bei Fällen von atypischer duktaler Hyperplasie (mögliche Vorstufe von Krebs) die Fehldiagnosen (Krebs 17%, völlig gesundes Gewebe 35%) häufiger als die richtige Diagnose. Und in 13 Prozent der Fälle erkannten die Pathologen ein duktales Carcinoma in situ, bei dem eine sofor­tige Therapie indiziert ist, nicht.

Nun legten die Autoren dieser Studie nach und testeten zwölf Strategien, um die Fehldiagnosen zu vermindern. Durch Einholung der Zweitmeinung eines Pathologen und – bei unterschiedlichem Befund – einer Drittmeinung sank der Anteil der Fehldiagnosen von 24,7 auf 18,1 Prozent. Die geringste Fehlerquote hatten Pathologen, die ­wöchentlich mindestens zehn Gewebeproben untersuchten (14,3%). |

Quellen

Elmore JG, et al. Diagnostic concordance among pathologists interpreting breast biopsy specimens. J Am Med Assoc 2015;313:1122-1132

Elmore JG, et al. Evaluation of 12 strategies for obtaining second opinions to improve interpretation of breast histopathology: simulation study. Br Med J; Epub 22.6.2016

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