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Prisma
Impfung am Morgen bringt mehr
Biologische Uhr beeinflusst das Immunsystem
Weltweit wird eine Grippeimpfung gegen drei Virusstämme empfohlen: gegen die Subtypen H1N1 und H3N2 der Influenza A und gegen Influenza B. Ein Problem der von der Grippe besonders gefährdeten älteren Personen (< 65 Jahre) ist, dass bei ihnen das adaptive Immunsystem oft nachgelassen hat, sodass sie nach einer Impfung zu wenig Antikörper produzieren, um vor einer Infektion sicher zu sein. Englische Immunologen in Birmingham schätzen, dass weniger als die Hälfte der gegen Grippe geimpften Senioren genügend Antikörper bilden. Sie haben nun Daten von 267 Personen dieser Altersgruppe ausgewertet, um herauszufinden, ob auch die Tageszeit der Impfung einen Einfluss auf die Antikörperproduktion ausübt. Die Personen waren entweder zwischen 9 und 11 Uhr oder zwischen 15 und 17 Uhr geimpft worden. Die Antikörpertiter gegen die drei Virusstämme waren direkt vor der Impfung und einen Monat später bestimmt worden.
Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen waren bezüglich H1N1 und Influenza B signifikant, nicht jedoch bezüglich H3N2. Am auffälligsten war der Unterschied bei den H1N1-Antikörpern: Sie hatten bei den morgens Geimpften fast dreimal so stark zugenommen wie bei den nachmittags Geimpften. Dieses Ergebnis reicht nach Ansicht der Autoren aus, Senioren die Grippeimpfung am Morgen zu empfehlen. – Eine entsprechende Untersuchung für die Impfung von Senioren gegen Pneumokokken steht noch aus. |
Quelle
Long JE, et al. Morning vaccination enhances antibody response over afternoon vaccination: A cluster-randomised trial. Vaccine 2016;34:2679-2685
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