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Ute Lange, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken, geht in den Ruhestand

Eine Ära geht zu Ende. Am 30. September 2016 geht Ute Lange, seit fast 30 Jahren Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken, in den Ruhestand.
Foto: ADA
Ute Lange

Ute Lange hat die Geschäftsführung beim Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken, der zu diesem Zeitpunkt noch Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter im Bundesgebiet und Westberlin hieß, im April 1987 unter dem Vorsitzenden Dr. Lessinger übernommen. Die Tarifverhandlungen mit dem damaligen Bundesverband der Angestellten waren noch verhältnismäßig einfach, weil die finanzielle Situation der Apotheken großzügige Gehaltserhöhungen und Zugeständnisse im Bundesrahmentarifvertrag zuließen. Die Tätigkeit von Ute Lange beschränkte sich zu dieser Zeit deshalb weitgehend auf die Protokollführung und die Erstellung von Synopsen für die Bundesrahmentarifvertragsverhandlungen.

Dies änderte sich rasch. Es kam die Wende und damit die Eingliederung der neuen Bundesländer mit ihren zum Teil abweichenden Berufsbildern in den Tarifvertrag. Die Apotheken waren eine der ersten Branchen, in denen es nach weniger als zehn Jahren (bis auf die Pharmazie-Ingenieure) keine Unterschiede in den Gehältern West und Ost mehr gab. Hieran hat Ute Lange einen maßgeblichen Anteil.

Der Vorsitz der Tarifgemeinschaft ging von Dr. Lessinger auf Dr. Zindler, Berlin, über, die Tarifgemeinschaft wurde umbenannt in Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken e. V. (ADA). Nach Jahren der Großzügigkeit bei Tariferhöhungen gestalteten sich die Verhandlungen zunehmend restriktiver und schwieriger. Ute Langes Part dabei war nunmehr nicht nur die Protokollführung, sondern auch die weitblickende, wirtschaftlich fundierte und um Ausgleich bemühte Beratung der Verhandlungskommission. Viele Abschlüsse wurden mit ihr und durch sie erst möglich. Nach zwölf Jahren Vorstandsvorsitz von Dr. Zindler übernahm der Unterzeichner 2005 den Vorsitz des ADA.

Ute Langes außerordentliche Fähigkeiten waren mir durch mehrere Jahre im Vorstand sowie zwei Jahre als stellvertretender Vorsitzender durchaus bekannt. Die zielstrebige Arbeitsweise, die Unterstützung und Beratung durch die Geschäftsführerin lernte ich dann als Vorsitzender umso mehr schätzen. In teils stürmischen, dann aber doch zielführenden Tarifverhandlungen mit Adexa – Die Apothekengewerkschaft hat sie mich und meinen Vorstand begleitet. Ute Lange hat es sich und ihren Mitstreitern nicht immer leicht gemacht, sie ist nicht immer den einfachsten Weg gegangen und ist kaum einer Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen. Sie hat mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg gehalten, auch wenn diese nicht immer auf Gegenliebe und Applaus stieß. Ute Lange ging es nicht um die Profilierung ihrer Person, sondern immer um das Ergebnis, einen für beide Seiten handhabbaren und gerechten Tarifabschluss.

Auch neuen Ideen gegenüber war Ute Lange immer aufgeschlossen. Die Idee einer betrieblichen Altersvorsorge für Apothekenmitarbeiter hat sie mit großem persönlichen Arbeitseinsatz verfolgt und sich bei den Verhandlungen und der Ausgestaltung der Verträge für die ApothekenRente besondere Verdienste erworben. So ist die gemeinsame betriebliche Altersvorsorge von ADA und Adexa entscheidend mit ihr Werk.

Wir werden ihre klugen und bedachten Ratschläge sehr vermissen. Der ADA dankt Ute Lange für mehr als 30 Jahre Engagement, Loyalität und Arbeit für „ihren“ ADA. Wir sind sicher, dass sie sich trotz der fehlenden Arbeit nicht langweilen wird und wünschen ihr, dass sie noch viele schöne Reisen bei bester Gesundheit unternehmen kann.

Theo Hasse, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken e. V.

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