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Prisma
Nüsse als Panaceen
Ein Fünftel weniger Krebs- und Herz-Kreislauf-Todesfälle
„One apple a day keeps the doctor away“ – die altbekannte Volksweisheit könnte nun auf Nüsse übertragen werden, nachdem norwegische Epidemiologen 20 prospektive Studien (Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien u. a.) ausgewertet haben, in denen der Verzehr von Nüssen dokumentiert worden ist. An diesen Studien hatten 819.000 Personen in Amerika, Europa, Südostasien und im „Western Pacific“ teilgenommen. Aufgrund der Unterversorgung mit Nüssen sollen in diesen Regionen jährlich etwa 4,4 Millionen Menschen vorzeitig versterben.
Die Personen, die täglich mindestens 28 g Nüsse aßen, hatten gegenüber den anderen Personen teilweise erheblich niedrigere Erkrankungsraten: Koronare Herzkrankheit - 29%, Herz-Kreislauf-Erkrankungen - 21%, Schlaganfall - 7%.
Ihre Mortalität war durchschnittlich 22% niedriger, darunter die Mortalität durch Atemwegserkrankungen - 52%, durch Diabetes - 39%, durch neurodegenerative Erkrankungen - 35%, durch Infektionskrankheiten - 75% und durch Nierenerkrankungen – 73%.
Die Autoren haben die Nüsse leider nicht näher definiert, obwohl sich Nüsse in ihrer lebensmittelchemischen Zusammensetzung erheblich unterscheiden, wie schon die heterogenen Fettsäuremuster der verschiedenen Nussöle zeigen. Lediglich im Zusammenhang mit Krebserkrankungen haben die Autoren zwischen „tree nuts“ und Erdnüssen unterschieden. Bei den Baumnüssen dürfte es sich vor allem um Hasel- und Walnüsse gehandelt haben; sie senkten die Krebssterblichkeit um 20%, Erdnüsse jedoch nur um 7%.
Trotz ihres gesundheitlichen Nutzens sind Nüsse nicht für jedermann empfehlenswert, denn sie können z. B. Allergien auslösen. Und da der Appetit beim Essen kommt, könnte manche gesundheitsbewusste Person die empfohlene Dosis von 30 g und damit die ihr zuträgliche Kalorienmenge schnell überschreiten. Besonders problematisch ist dies bei gesalzenen Nüssen, weil sie Durst auf (möglicherweise kalorienreiche) Getränke wecken. |
Quelle
Aune D, et al. Nut consumption and risk of cardiovascular disease, total cancer, all-cause and cause-specific mortality: a systematic review and dose-response meta-analysis of prospective studies. BMC Med 2016;14(1):207
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