Gesundheitspolitik

Gassen bleibt KBV-Chef

Kassenärzte wählen neuen Vorstand

BERLIN (hfd/az) | Die Kassenärzt­liche Bundesvereinigung (KBV) hat ihre Spitze neu gewählt. Ganz oben gab es allerdings keine Änderung: Andreas Gassen wurde als Vorsitzender bestätigt. Er hatte keinen Gegenkandidaten. Dafür hat er nun zwei Stellvertreter – dies schreibt das frisch in Kraft getretene GKV-Selbstverwaltungsstärkungsgesetz vor.

Das Gesetz ist die Folge jahre­langer Skandale um überhöhte Rentenbezüge, Benzinkosten­pauschalen oder ungenehmigte Immobi­liengeschäfte einer Tochtergesellschaft der Apotheker- und Ärztebank. All dies will der Gesetzgeber künftig verhindern. Da es zuletzt auch in der KBV-Spitze mächtig rumorte – Gassen und seien frühere Stellvertreterin Regina Feldmann hatten ein zutiefst zerrüttetes Verhältnis – soll ein verpflichtender dritter Vorstand für mehr Ruhe sorgen. Gassens neu gewählte Stellvertreter sind der Hausarzt Stephan Hofmeister und Thomas Kriedel, bislang Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und aktuell auch Vorsitzender von Gesellschafterversammlung und Verwaltungsausschuss der gematik.

Foto: KBV/Lopata/axentis.de
Andreas Gassen wurde als KBV-Vorsitzender bestätigt.

Gassen hatte auf eine längere Nominierungsrede verzichtet– und wurde dennoch mit rund 46 Ja-Stimmen bei acht Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen wieder­gewählt. Allerdings hatte Gassen schon am Donnerstag betont, dass die vergangenen drei Jahre seiner Amtszeit „von einer intensiven Aufarbeitung der Vergangenheit“ geprägt gewesen seien. Die Fragen um die Immobilien sowie die ­Vorstandsdienstverträge seines Vorgängers Andreas Köhler seien entweder beantwortet oder in „gerichtliche Klärungsprozesse“ überführt worden – dazu wolle er sich nicht „in Einzelheiten ergehen“.

Am 2. März wurde auch der Vorstand der der KBV-Vertreterversammlung gewählt: Neue Vorsitzende ist die Allgemeinmedizinerin Petra Reis-Berkowicz, Stell­vertreter sind die Psychologin Barbara Lubisch und der Gynäkologe Rolf Englisch. |

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