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Wirtschaft
Immer häufiger zuzahlen
Weniger Befreiungen wegen steigender Festbeträge
2,143 Mrd. Euro mussten Patienten 2016 an Zuzahlungen für verordnete Arzneimittel leisten. Das ist im Vergleich zu 2015 ein Anstieg um 2,8 Prozent. Im Jahr 2011 waren es nur 1,791 Mrd. Euro, die Patienten aus eigener Tasche berappen mussten. Das geht aus Zahlen der ABDA hervor. Grundsätzlich werden es immer weniger Präparate, die von den Zuzahlungen befreit sind, berichtet die Bild-Zeitung und beruft sich auf die ABDA und auf Pro Generika.
Demnach hat sich die Zahl der zuzahlungsbefreiten Arzneimittel von 2011 bis heute fast halbiert: Waren es damals noch 7116 Arzneimittel, so waren es im vergangenen Jahr nur 3646. Ähnliche Zahlen meldet laut dpa der GKV-Spitzenverband: Danach waren Mitte Dezember 2011 7252 Arzneimittel zuzahlungsbefreit, Mitte Januar 2017 noch 3706. Mit Ausnahme der Jahre 2012 und 2013, in denen die Zahl der zuzahlungsbefreiten Präparate von 5055 auf 5412 zunahm, wurden sie über die Jahre sukzessive weniger.
Hintergrund ist nach Aussage von Pro Generika die stetige Absenkung der Festbeträge. Denn damit ein Arzneimittel von der Zuzahlung befreit werden kann, muss der Abgabepreis 30 Prozent unter dem Festbetrag liegen. Allerdings habe der GKV-Spitzenverband in den letzten Jahren die Festbeträge derart stark abgesenkt, dass die Hersteller ihren Preis nicht weiter senken könnten, so Pro Generika.
Grüne: Zuzahlung abschaffen
Das Thema Zuzahlungen hat aufgrund der Boni-Debatte derzeit auch politische Brisanz. So fordern beispielsweise die Grünen eine Abschaffung der Eigenanteile zwischen fünf und zehn Euro, um die Patienten zu entlasten. SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach hatte sogar zwischenzeitlich den Vorschlag ins Spiel gebracht, dass die SPD dem Rx-Versandverbot zustimmen würde, wenn die Zuzahlungen in Apotheken für Chroniker komplett abgeschafft würden. Davon ist aber mittlerweile keine Rede mehr. |
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