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Wirtschaft
Vier Prozent Dividende von der Apobank
Deutsche Apotheker- und Ärztebank steigert Betriebsergebnis trotz Niedrigzinspolitik der EZB
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) bewegt sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld: Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrer Niedrigzinspolitik fest, Unsicherheit prägt das Bankenumfeld und die Zahl der Praxisgründungen, eines der Geschäftsfelder der Apobank, nimmt ab. Dennoch hat das Düsseldorfer Geldinstitut, das Angehörige der Heilberufe, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und Unternehmen im Gesundheitsmarkt zur Klientel zählt, seine Marktposition im vergangenen Jahr ausgebaut.
Wie Vorstandschef Herbert Pfennig auf der Bilanzpressekonferenz mitteilte, erzielte die Bank 2016 ein Betriebsergebnis vor Steuern in Höhe von 159,6 Millionen Euro, vier Prozent mehr als 2015, der Jahresüberschuss nach Steuern kletterte um 3,2 Prozent auf 61,0 (2015: 59,1) Millionen Euro.
Zudem sei es der Bank erneut gelungen, die Rücklagen und Reserven auszubauen. Auf dieser Basis soll der Vertreterversammlung eine Dividende von vier Prozent vorgeschlagen werden. Pfennig: „In Anbetracht der anhaltenden Bankenkrise sind wir mit diesem Ergebnis zufrieden.“
Zuwachs bei Kunden und Mitgliedern
Zuwächse verzeichnete die Apobank auch bei den Kunden und Mitgliedern. So stieg die Zahl der Kunden auf 415.700 (2015: 397.000), wovon 109.680 auch Mitglied und damit Eigentümer der Bank sind (2015: 107.768). Damit habe die Bank ihre führende Position im Gesundheitsmarkt weiter gefestigt, so Pfennig. „Wir halten an unserer Wachstumsstrategie im Kundengeschäft fest. Wir investieren gezielt in den Vertrieb und haben allein 2016 mehr als 60 neue Kundenberater eingestellt.“
Obwohl die Zahl der Praxisneugründungen laut Pfennig kontinuierlich zurückgeht, habe die Bank bei den Existenzgründungsfinanzierungen ihre führende Position verteidigt. Eine deutliche Nachfrage gab es auch nach Immobilienfinanzierungen und bei Krediten für Firmenkunden. Als stabile Säule erwies sich zudem das Wertpapiergeschäft. Mit dem Schwung aus dem Kundengeschäft hat die Bank laut Pfennig die niedrigeren Ergebnisbeiträge aus dem Zinsrisikomanagement weitgehend kompensieren können.
Kein Strafzins für Privatkunden
Der Vorstandschef wies darauf hin, dass „natürlich auch die Apobank den Strafzins“ der EZB zu spüren bekomme. „Als Standesbank im Gesundheitsmarkt haben wir diese Belastungen weitgehend selbst geschultert und bislang nur in sehr geringem Maß an unsere Großkunden weitergereicht“, so der Bankchef. Die zahlen ab einem bestimmten Sockelbetrag Gebühren in Höhe von 0,4 Prozent auf ihre Einlagen. Privatkunden sind davon bislang ausgenommen. Allerdings machte der Vorstand deutlich, dass man den Markt genau beobachte und sich dem Thema nicht verschließen werde, wenn zahlreiche andere Banken derartige Gebühren einführen sollten.
Unverändert verfügt das Geldinstitut über eine solide Kapitalposition. So kletterte die Kernkapitalquote leicht auf 22,6 Prozent. Thomas Siekmann, Finanzvorstand der Bank: „Die Apobank hat sich in den vergangenen Jahren ein solides Risikoprofil erarbeitet. Das hat uns die EZB 2016 in ihrem Stresstest, den wir mit einem überdurchschnittlich guten Ergebnis abgeschlossen haben, erneut bestätigt.“
Im laufenden Jahr setzt das Management auf den „Dreiklang“ Existenzgründungen, Wertpapiergeschäft und Firmenkundengeschäft. Dabei wolle die Bank ihre führende Marktposition bei der Finanzierung von Praxen und Apotheken weiter ausbauen.
Aufgrund erheblicher Investitionen in IT und Vertrieb wird das operative Ergebnis 2017 laut Pfennig voraussichtlich unter dem Vorjahreswert liegen. Insgesamt rechnet die Bank jedoch mit einem stabilen Jahresüberschuss. Auch die Dividende soll unverändert bleiben.
Pfennig selbst wird im August dieses Jahres satzungsgemäß aus seinem Amt ausscheiden. Seine Nachfolge übernimmt Ulrich Sommer, der seit 2015 stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes ist. |
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