Gesundheitspolitik

Amazon startet Arznei-Versand

Kooperation mit Bienen-Apotheke: In München wird innerhalb einer Stunde geliefert

STUTTGART (wes) | Seit Mittwochmorgen können Amazon-Prime-Kunden in München auch Arzneimittel und Apothekenprodukte über den Prime Now-Dienst ultraschnell liefern lassen. Möglich macht das eine Kooperation der Bienen-Apotheke von Michael Grintz mit dem weltgrößten Online-Händler.

Bestellt wird über die Amazon-Prime Now-Webseite oder eine spezielle Smartphone-App, die Bienen-Apotheke stellt die Ware innerhalb von 15 Minuten bereit, geliefert wird von Amazon innerhalb von 60 Minuten oder in einem vom Kunden vorgegebenen Zwei-Stunden-Fenster. Das Angebot umfasst alle in der Bienen-Apotheke vor­rätigen Artikel – außer verschreibungspflichtige Arzneimittel und Kühlartikel.

© Kai Felmy

Das Angebot ist begrenzt auf das Stadtgebiet München, bestellen können nur Amazon-Prime-Mitglieder. Zu den jährlich 69 Euro Prime-Gebühr müssen diese 6,99 Euro pro Lieferung bezahlen, die innerhalb von 60 Minuten bei ihnen sein soll. Die Zwei-Stunden-Lieferung ist kostenlos. Der Mindestbestellwert beträgt 20 Euro. Wie viele Prime-Kunden es derzeit in München gibt, verrät Amazon nicht. Experten gehen von rund 17 Millionen Mitgliedern in ganz Deutschland aus. Grintz hofft für den Anfang auf „30 plus X Bestellungen am Tag“.

Bienen-Apotheker Grintz ist stolz darauf, als erster Apotheker so eng mit Amazon zusammenzuarbeiten. Dass er sich mit dem neuen Angebot unter den Kollegen keine Freunde machen wird, ist ihm dabei durchaus bewusst. Größere Probleme scheint er damit aber nicht zu haben: „Weder als Kaufmann noch als Heilberufler kann ich einen Makel an meinem Vorgehen erkennen“, sagte Grintz zum Start gegenüber DAZ.online. Im Prinzip sei es, als ob er einen „sehr guten Lieferdienst“ gefunden habe. „Das ist die perfekte Lösung für ein Problem, das alle Kollegen haben, die einen Lieferdienst betreiben.“ Rechtliche Probleme sieht Grintz, der schon lange eine Versandhandelserlaubnis hat, ebenfalls nicht.

Auch vor einem Preiskampf fürchtet sich der umtriebige Apotheker nicht. Bei Prime Now gehe es eher um Produkte, die man schnell braucht oder vergessen hat, als um den kompletten Wochen-Einkauf, bestätigt ein Amazon-Sprecher. |

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