- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 37/2017
- Krankenkassen weiter im ...
Gesundheitspolitik
Krankenkassen weiter im Plus
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im 1. Halbjahr 2017 einen Überschuss von rund 1,41 Milliarden Euro erzielt. Das hat das Bundesgesundheitsministerium am 8. September mitgeteilt. Der Überschuss des 1. Quartals in Höhe von 612 Millionen Euro hat sich somit mehr als verdoppelt. Die Finanzreserven der Krankenkassen beliefen sich nun Mitte 2017 auf rund 17,5 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2016 hatte das Plus noch bei 598 Millionen Euro gelegen.
Steigende Einnahmen
In den ersten sechs Monaten 2017 wuchsen vor allem die Einnahmen: Sie stiegen um 4,3 Prozent und beliefen sich auf rund 116,4 Milliarden Euro. Dem gegenüber standen Ausgaben von rund 115 Milliarden Euro – sie sind insgesamt um 3,7% gestiegen.
Alle Kassenarten konnten ihr Finanzergebnis verbessern – wenn auch im unterschiedlichen Ausmaß. Am besten sieht es weiterhin bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKen) aus, die einen Überschuss von rund 650 Millionen Euro (1. Quartal: 361 Mio. Euro) erzielten. Das Plus der Ersatzkassen wuchs von 155 Millionen Euro im ersten Quartal auf nunmehr 456 Millionen Euro, das der Betriebskrankenkassen auf 111 Millionen Euro (von 27 Mio. Euro).
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) freut sich: „Die Kassenzahlen zeigen, dass die Verbesserungen, die wir etwa im Bereich der Gesundheitsförderung und der Hospiz- und Palliativversorgung auf den Weg gebracht haben, bei den Versicherten ankommen. Gleichzeitig haben die Krankenkassen mit 17,5 Milliarden Euro Finanzreserven weiterhin gute Spielräume, ihre Versicherten mit hochwertigen Leistungen bei attraktiven Beiträgen zu unterstützen.“ Das BMG geht davon aus, dass sich die positive Entwicklung im zweiten Halbjahr fortsetzt.
Rabattverträge sparen 1,95 Milliarden Euro
Die Ausgabenentwicklung verlief in fast allen größeren Leistungsbereichen moderat. So sind die Arzneimittelausgaben im 1. Halbjahr 2017 absolut um 3,2% und um 2% je Versicherten gestiegen. Rabattvereinbarungen zwischen Pharmaunternehmen und Krankenkassen sorgten erneut für eine größere Entlastung: Die Erlöse hieraus wuchsen um rund 7,6% gegenüber dem Vorjahreshalbjahr und beliefen sich auf rund 1,95 Milliarden Euro. Zudem sind die Ausgaben für innovative Hepatitis-C-Arzneimittel gegenüber dem 1. Halbjahr 2016 erheblich zurückgegangen.
Die AOKen sind erneut die einzige Kassenart, die – wie schon im ersten Quartal 2017 – zurückgehende Arzneimittelausgaben vermeldet. Das Minus lag bei 0,5% je Versicherten. Bei den Ersatzkassen lag das Plus bei nur 1,1%. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.