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Wirtschaft
Tausch der Giganten?
WBA und Phoenix verhandeln über Spartentausch
Die Verhandlungen sollen schon im ersten Quartal 2017 begonnen haben. Damals sollen sogar Vertreter der „großen Drei“ an einem Tisch gesessen haben, also von Phoenix, Celesio/McKesson und WBA. Doch McKesson soll die Runde schon im April wieder verlassen haben, seitdem sprechen WBA und Phoenix miteinander.
Und darum geht es: In allen europäischen Ländern, in denen beide Konzerne tätig sind, soll ein Tausch stattfinden. Phoenix übernimmt das WBA-Großhandelsgeschäft, der Konzern von Stefano Pessina bekommt im Gegenzug die Phoenix-Apothekenketten. Den Recherchen zufolge könnte es auf ein Joint Venture hinauslaufen, bei dem beide Unternehmen die Kooperation vertraglich vereinbaren, aber weiterhin unabhängig voneinander bestehen blieben, oder um ein Swap-Geschäft, also einen Spartentausch.
Betroffen sein sollen Deutschland, Italien, Norwegen, Schweden, das Vereinigte Königreich, die Niederlande und Belgien. Phoenix würde etwa 2000 eigene Apotheken in den Deal mit einbringen, die WBA-Großhandelssparte Alliance Healthcare etwa 280 Großhandelszentren.
Die beiden Unternehmen wollten keine Fragen zu dem möglichen Deal beantworten und teilten mit, dass es sich um Mutmaßungen handele, die jeder Grundlage entbehrten. Für Branchenexperten ergäbe das Tauschgeschäft jedenfalls für beide Seiten Sinn. Ein Insider: „Der Deal würde passen. Phoenix kann Großhandel, WBA kann Kette.“ Und Phoenix hat in der Vergangenheit mehrfach vor Übernahmen entsprechende Medienberichte dementiert.
Zuletzt sollen die Gespräche aber wieder ins Stocken geraten sein. Beide Seiten erwarten Probleme mit den Wettbewerbsbehörden. |
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