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- AZ 48/2017
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Wirtschaft
18 Mrd. Euro Rücklagen
Überschuss der Krankenkassen steigt auf 2,5 Mrd. Euro
Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) haben die elf Allgemeinen Ortskrankenkassen zusammen einen Überschuss von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Bei den Ersatzkassen wird von einen Betrag von mehr als 900 Millionen Euro gesprochen. Wie eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte, sind die Rücklagen aller Krankenkassen bis zum Ende des dritten Quartals auf den neuen Rekordwert von 18,6 Milliarden Euro gestiegen. Damit haben die Krankenkassen einen Überschuss von 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Im gesamten letzten Jahr betrug der Überschuss 1,6 Milliarden Euro. Die FAZ nennt noch weitere Zahlen. Zu den Rücklagen hinzu komme die Finanzreserve des Gesundheitsfonds, die zum Jahresende 2017 etwa 8,5 Milliarden Euro betragen solle. Die FAZ bezieht sich dabei auf Fachleute aus Kassen und Regierung. Der Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, begründete den Überschuss der Ortskrankenkassen mit einem „starken Versichertenwachstum bei sehr moderatem Ausgabenanstieg“.
Streitpunkt: Morbi-RSA
Franz Knieps, Vorstand des BKK-Dachverbandes, warnte, die guten Zahlen für den Gesundheitsfonds und die Gesetzliche Krankenversicherung als Ganzes dürften nicht darüber hinwegtäuschen, wie gefährlich die Situation für viele Kassen sei. „Insgesamt ist genug Geld da, aber es wird falsch verteilt.“ Dringend notwendig sei eine Reform der Finanzverteilung des Gesundheitsfonds.
Die Krankenkassen streiten seit Jahren über den sogenannten Morbi-RSA. Dieser gibt die Regeln für die Verteilung der Gelder aus dem Gesundheitsfonds an die Kassen vor. Insbesondere die Ersatz- und Betriebskassen werfen den AOKen vor, dass der Morbi-RSA zu ihren Gunsten strukturiert sei, und fordern gesetzliche Änderungen am Verteilungs-Mechanismus. |
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