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Nicht nachgewiesen wirksam, aber gewünscht

Homöopathie: Diskussion auf Twitter entfacht Debatte um Kostenübernahme erneut

jb/ral | Sollen Krankenkassen für Homöopathie bezahlen? Eine Diskussion auf Twitter hat die Debatte neu befeuert. Es gebe keine Evidenz für die Wirksamkeit, argumentieren die Kritiker. Warum viele Kassen diese Leistung trotzdem anbieten? Weil es der Wunsch der Versicherten ist, erklärt beispielsweise die Techniker Krankenkasse.
Foto: Björn Wylezich – Fotolia.de
Die TK erstattet homöopathische Arzneimittel in gewissem Umfange – und hat sich damit aktuell einen Shitstorm auf Twitter eingehandelt.

Das Social-Media-Team der Techniker Krankenkasse (TK) sah sich vergangene Woche einem wahren Entrüstungssturm ausgesetzt. Hintergrund war eine Antwort auf einen Tweet. Ein User hatte gefragt, ob die Techniker Krankenkasse, die homöopathische Arzneimittel in gewissem Umfang erstattet, eine saubere wissenschaftliche Studie nennen kann, die die Wirksamkeit der Homöopathie belegt. Darauf bekam er die Antwort: „Können Sie uns eine wissenschaftliche Studie nennen, die die Nicht-Wirksamkeit belegt?“

Zwar entschuldigt sich das Social Media Team später und bezeichnete den Tweet als „unsachlich“, doch der Shitstorm war nicht mehr aufzuhalten. Die Kasse könne die Beweislast nicht umkehren, schließlich erstatte sie diese Arzneimittel mit den Beitragsgeldern der Versicherten. Auf die Frage, warum die TK die umstrittene Satzungsleistung anbietet, erklärte ein Sprecher gegenüber DAZ online: Man habe festgestellt, dass sich viele Versicherte in Deutschland komplementärmedizinische Angebote in Ergänzung zur Schulmedizin wünschen. Der Verwaltungsrat der TK sei diesem Wunsch nachgekommen und habe seinen Gestaltungsspielraum im Sinne der Versicherten mit einer Satzungsleistung genutzt. |

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