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Arzneimittel und Therapie
Sinusitis mit PPIs behandeln?
Entzündungen der Nasennebenhöhlen können auch Folge eines laryngopharyngealen Reflux sein
Der laryngopharyngeale Reflux wird auch stiller Reflux genannt, da hier die typischen Reflux-Symptome, wie Sodbrennen und Magenbeschwerden, oft fehlen. Stattdessen leiden die Patienten unter Heiserkeit, Globusgefühl und Reizhusten. Die Ursache ist noch nicht abschließend abgeklärt. Vermutet werden ein Zurückfließen des sauren und pepsinhaltigen Mageninhaltes in die Speiseröhre und eine durch Mikroaspiration oder Vagus-Reizung bedingte Reizung der Kehlkopfschleimhaut sowie der Stimmbänder. Die Behandlung erfolgt wie bei der Refluxösophagitis in erster Linie mit PPIs, obwohl die Evidenzlage unklarer ist.
Es gibt Hinweise, dass sich die Entzündung bei laryngopharyngealem Reflux bis in die Nasenhöhle ausbreiten kann und dort eine chronische Rhinosinusitis auslösen kann. Dieser Zusammenhang wird durch eine aktuelle Studie unterstützt, bei der 50 Patienten mit laryngopharyngealem Reflux und Refluxösophagitis mit PPIs behandelt wurden. Nach zwölf Wochen Therapie gingen auch die subjektiven nasalen Symptome auf das Niveau einer gesunden Kontrollgruppe zurück, ohne dass sie direkt (z. B. mit einem Corticosteroid-Nasenspray) behandelt worden waren. Das spricht dafür, dass ein laryngopharyngealer Reflux solche Symptome zumindest verstärken kann.
Betroffene Patienten können auch durch ihren Lebensstil Symptome lindern. So sollten Alkohol und Nikotin sowie Spätmahlzeiten vermieden werden. Empfehlenswert ist auch eine Änderung der Schlafposition: Ein erhöhtes Kopfende kann besonders nächtliche Refluxsymptome lindern. |
Quelle
Gray ST. JAMA Otolanrygology, 9. März 2017
S2k-Leitlinie „Gastroösophageale Refluxkrankkheit“, Stand: 05/2014
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