Prisma

Phthalate und Asthma

Schäden bis zu den Enkeln

cae | Phthalate, die als Weichmacher eingesetzt werden, beeinflussen über das Hormonsystem den Stoffwechsel und die Fruchtbarkeit. Nun stehen sie auch noch als Auslöser von Asthma und Neurodermitis in der Kritik.

Allergologen vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig werteten Daten der seit 2006 laufenden prospektiven LINA-Studie („Lifestyle and environmental factors and their Influence on Newborns Allergy risk)“ mit 622 Müttern und ihren 629 Kindern aus und fanden eine positive Korrelation zwischen der Konzentration von Butylbenzylphthalat (BBP) im Urin der schwangeren Frauen und der Inzidenz von allergischem Asthma bei ihren Kindern. Darauf verabreichten sie schwangeren Labormäusen so viel Phthalat, dass in ihrem Urin vergleichbare BBP-Konzentrationen wie bei den Frauen auftraten. Auch bei den Mäusen zeigte sich die geschilderte Korrelation zwischen BBP-Wert und Asthma. Zudem litten auch noch die Kinder der asthmatischen Mäuse häufiger unter Asthma als die Kontrollen.

BBP reguliert über eine DNA-Hyper­methylierung einige Gene in CD4-T‑Lymphozyten herunter, insbesondere Zfpm1, das das Zinkfingerprotein 1 codiert. Wegen des Mangels an diesem Protein tritt bei der Entwicklung der CD4-T-Lymphozyten zu T-Helferzellen ein Überschuss von TH2-Zellen gegenüber TH1-Zellen ein. Dieses Ungleichgewicht begünstigt allergische Erkrankungen wie Asthma. |

Quelle

Jahreis S et al. Maternal phthalate exposure promotes allergic airway inflammation over 2 generations through epigenetic modifications. J Allergy Clin Immunol; Epub 6.4.2017

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