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Volksleiden Wirbelsäulen-Syndrom
Behandlungsansatz mit Uridinmonophosphat ist hilfreich
Das Wirbelsäulen-Syndrom (WSS) ist keine exakte ärztliche Diagnose. Der Begriff schließt spezifische wie auch unspezifische Rückenschmerzen ein und sagt nichts darüber aus, wo der Schmerz herkommt und welche Erkrankung zugrunde liegt. Da die Ätiologie vielfältig und heterogen ist, kommt einer genauen Anamnese besondere Bedeutung zu. In der akuten Phase ist die Prognose gut, chronifiziert der Schmerz jedoch (ca. ab 3 Monaten Dauer), finden Veränderungen im Gehirn statt (Neuroplastizität) und die Prognose wird unklar. Da viele Patienten mit der Zeit resignieren, sind Psyche wie auch Schmerzgedächtnis in die Therapie mit einzubeziehen.
Auf Platz eins der Ursachen für Nervenschädigungen stehen degenerative Veränderungen, die mit Knochenanbauten einhergehen, um die im Laufe der Jahre kleiner werdende Bandscheibe abzustützen. Diese Anbauten sind selbst raumfordernd, Nervenwurzellöcher werden etwas enger und die Nervenbeweglichkeit wird eingeschränkt. Als erstes wird die äußere Nervenhülle, die Myelinscheide geschädigt. Dies führt über den Schmerz hinaus zu neurologischen Symptomen.
Aktivität statt Schonhaltung, OP nur in Notfällen
Frühes Röntgen ist wichtig, um gefährliche Erkrankungen wie Tumoren, osteoporotische Frakturen etc. nicht zu übersehen. Wenn gefährliche Verläufe auszuschließen sind, kommt es mehr darauf an, die Muskelverspannung zu lockern und den Schmerz zu verringern, als dem Patienten eine exakte „Diagnose“ mitzuteilen, auf die er sich projizieren kann und nicht selten dann auch „hineinsteigert“. Operiert wird heute nur noch, wenn schwere Nervenausfälle vorhanden sind oder der Schmerz über lange Zeit nicht zu beeinflussen ist. Bei der Behandlung von Dysbalancen und zu hoher Muskelspannung hat die Physiotherapie wichtige Aufgaben. Die Drucksituation muss sich ändern, passive Therapien wie Massagen etc. sind nur anfangs hilfreich. Betroffene dürfen nicht immer mehr eine Schonungshaltung einnehmen. Sie müssen aufgeklärt werden, wie das statische Sitzen durchbrochen werden kann, wie sie die Muskulatur kräftigen und warum eigene Aktivität so wichtig ist.
Verbesserte Nervenregeneration durch Mikronährstoffe
Periphere Neuronen weisen eine relativ gute Regenerationstendenz auf. Die Reparaturprozesse sind jedoch zeitaufwändig und mit einem erhöhten Verbrauch von endogenen Ressourcen assoziiert. Zur Beschleunigung der Regeneration der Myelinscheide können benötigte Stoffe auch von außen zugeführt werden. Studien haben gezeigt, dass bei schmerzhaften Bewegungseinschränkungen im Bereich der Wirbelsäule die kombinierte Verabreichung von UMP, Vitamin B12 und Folsäure (Keltican® forte) als therapieunterstützende Maßnahme sinnvoll ist, da sie sich positiv auf die neuronalen Reparaturprozesse auswirkt und gleichzeitig zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt [1, 2]. Anders als die nur symptomatisch wirkenden Analgetika setzt die nutritive Zufuhr dieser Mikronährstoffe direkt an der Ursache der Beschwerden an. Eine Verordnung auf einem grünen Rezept bzw. auf Privatrezept ist gut geeignet, den Stellenwert der ergänzenden bilanzierten Diät Keltican forte® als ärztliche Empfehlung zu transportieren.
Quellen:
[1] Rückert U et al. Der Schmerz 2009;23(Suppl 1):P13.1
[2] Negrão L et al. Pain Management 2014 (ISSN 1758-1869)
* Podiumsdiskussion „Wirbelsäulensyndrom – ein Thema mit vielen offenen Fragen“, 18. 5. 2017, Bad Wiessee, veranstaltet von Trommsdorff
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